Mit einem Festakt begann Donnerstag Abend die Jubiläumsfeier zu „25 Jahre StifterHaus neu“. Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer erinnerte in seiner Festrede an das österreichweit einzigartige Aufgabenprofil des Hauses: Sammeln – Forschen – Vermitteln. „Das StifterHaus ist einer der größten Anbieter für Veranstaltungen für und mit Literatur in ganz Österreich. Das ist sowohl an der hohen Frequenz der Lesungen als auch in der sorgsam ausgewogenen Programmatik, die Literatur aus Oberösterreich mit Literatur der Welt verbindet, erkennbar“, so Stelzer in seiner Ansprache. In wirtschaftlichen Zusammenhängen ausgedrückt, wäre das StifterHaus quasi ein „Leitbetrieb“ des Landes, so der Landeshauptmann weiter.
Der aus Kirchdorf stammende, längst im gesamten deutschen Sprachraum bekannte Schriftsteller Reinhard Kaiser-Mühlecker (Jahrgang 1982) las im Anschluss an den Festakt aus „Enteignung“, einem neuen Roman-Manuskript, das 2019 bei S. Fischer erscheinen wird. In einem speziell zum Jubiläum gedrehten Kurzfilm montierte Alenka Maly Aussagen bekannter Persönlichkeiten, die über ihre Erfahrungen mit Büchern sinnierten, mit Ansichten des Stadtbildes aus den 90er Jahren zu einem kurzweiligen Panorama des Verhältnisses von Literatur und Zeit.
Von Akkordeoneinlagen begleitet, flanierte das Publikum den Abend hindurch zwischen allen Räumlichkeiten des StifterHauses: aus der Literaturhausgalerie weiter ins Literaturmuseum in den ehemaligen Wohnräumen Adalbert Stifters, in die Bibliothek, das Biografische Archiv, das Literatur- und Spracharchiv. In seiner Ansprache hatte Landeshauptmann Stelzer mit einem Zitat von Adalbert Stifter geschlossen, der die „Dichtkunst“ eine „lebensberuhigende Freundin“ nannte. Das wurde an diesem Abend auch deutlich in dem langen, heiteren und geselligen Beisammensein der literaturinteressierten Besucher/innen.