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LH Stelzer: Halbzeit-Bilanz Brucknerjahr – Die Idee der OÖ KulturEXPO geht auf

Nach einem halben Jahr Anton Bruckner 2024 haben bereits 338 Veranstaltungsformate stattgefunden, bzw. sind bis Ende Juni in ganz Oberösterreich gestartet.

Ein Stich um den anderen wird gesetzt, nach und nach entsteht aus den einzelnen Teilen ein herrliches Ganzes. Beim „Brucknersticken“ von Cécile Belmont treffen sich Menschen aller Altersgruppen an wechselnden Orten, um gemeinsam an einer Bruckner-Partitur zu sticken. „Brucknersticken“ ist eines der Projekte, die 2024 gemeinsam die erste OÖ KulturEXPO formen. 338 Veranstaltungsformate sind bereits über die Bühne gegangen bzw. sind bis Ende Juni gestartet, das „Bruckner-Jahr“ in Oberösterreich ist im vollen Gange.

Die OÖ KulturEXPO wurde initiiert, um kulturelle Themen von überregionaler Relevanz und zentraler kulturpolitischer Bedeutung vor den Vorhang zu holen. Mittelpunkt und verbindendes Element 2024 ist Anton Bruckner, dessen Aura ein ganzes Jahr lang durch Oberösterreich weht bzw. in die Welt ausstrahlt und dessen 200. Geburtstag am 4. September verspricht, ein fulminanter Höhepunkt zu werden. Ziel der OÖ KulturEXPO Anton Bruckner 2024 ist es unter anderem, den Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern zu zeigen, wer Anton Bruckner war. Deshalb wurde und wird gezielt im ganzen Land Aktivierungsarbeit geleistet – und Oberösterreich hat sich aktivieren lassen! 338 Veranstaltungsformate mit Brucknerschwerpunkt und großer Beteiligung der Bevölkerung haben in Oberösterreich und darüber hinaus bereits stattgefunden, bzw sind gestartet.

Eine Vielzahl von Veranstaltungen in nahezu jeder Ecke des Landes macht sowohl Wesen als auch Musik Bruckners fassbarer. Dafür wird ganz Oberösterreich zur Bühne und zum internationalen Anknüpfungspunkt.

179.000 Besucherinnen und Besucher kann die erste OÖ KulturEXPO zur Halbzeit bereits vermelden. Sie nahmen an 338 Veranstaltungsformaten teil, deren Besucherzahlen uns bislang vorliegen.

Die beeindruckende Zwischenbilanz des Brucknerjahres zeigt, dass nach einem halben Jahr, in dem Oberösterreich von und mit Bruckner bespielt wurde, der Musiker und Komponist und sein Werk in der Bevölkerung verankert wurden. Bruckner ist Thema, über Bruckner wird gesprochen, diskutiert, er wird gespielt und gehört – Land auf, Land ab.

„Die erste OÖ KulturEXPO, die ganz im Zeichen des 200. Geburtstags von Anton Bruckner steht, ist in vollem Gange. Anton Bruckner und seine Musik werden dabei in die Gegenwart gebracht. Denn der Musikgigant hat uns auch im Heute etwas zu sagen. Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation spannen Künstlerinnen und Künstler einen weiten Bogen, der über die Grenzen von Oberösterreich hinausgeht und auch zu internationalen Kooperationen geführt hat. Die beeindruckende Zahl von 179.000 Besucherinnen und Besuchern zur Halbzeit zeigt, dass die Idee der OÖ KulturEXPO voll und ganz aufgeht“, sagt Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.

„Die Vielschichtigkeit, mit der Bruckner bereits seit einem halben Jahr in unserem Land präsentiert wird, ist beeindruckend: Vom Waldweg, wo Bruckner erwandert werden kann über Bruckners Auftritt beim diesjährigen Stream Club, bis zu Markus Kaiser-Mühleckers Filmen ,Bruckner G’schichten‘ über die 35 Bruckner-Gemeinden, die noch lange nach 2024 nachwirken werden. Dem Brucknergedanken sind heuer keine Grenzen gesetzt. 338 Veranstaltungsformate haben bereits begeistert und begeistern, hunderte werden bis Jahresende noch folgen“, sagt Kulturdirektorin Mag.a Margot Nazzal.

Die Veranstaltungen boten bereits im ersten Halbjahr eine herzeigbare Vielfalt, die mit einem internationalen Millionenpublikum beim Pausenfilm des Neujahrskonzertes „Anton Bruckner – Eine Entdeckungsreise“ von Felix Breisach begann. Auch Außergewöhnliches fand seinen Platz, vom kleinen und feinen gemeinsamen Musizieren mit Mitgliedern der St. Florianer Sängerknaben und des Bruckner Orchesters in gemütlicher Wirtshausatmosphäre bis zur Oldtimer-Rallye von Orgel zu Orgel an zehn Bruckner-Orten.

„Durch die Planung der 10. Internationalen AC Classic Trophy ist mir Bruckners regionale Verwurzelung regelrecht physisch bewusst geworden. Seine unterschiedlichen regionalen musikalischen Wirkungsstätten sind uns auf wunderbare Weise von Bernhard Prammer nähergebracht worden, der mit den von ihm gespielten Werken auch ein Spannungsfeld aufgemacht hat. Welche große Distanz der Symphoniker Anton Bruckner von seiner oberösterreichischen Heimat in die Welt hinaus zurückgelegt hat, ist mir durch diese Fahrt eindrücklich vor Augen geführt worden.“

(Reg.-Rat Ing. Alfred Pfob, Veranstalter der 10. Internationalen AC Classic Trophy ganz im Zeichen Anton Bruckners)

Bereits im Februar widmete sich Lucas Norer mit seiner Installation „Dark Matter“ der Instrumentalisierung Bruckners in der NS-Zeit.

Der Musiker und Komponist David Wagner radelte schon hunderte Kilometer im Zeichen Anton Bruckners durchs Land. Er besuchte die Bewohnerinnen und Bewohner von Bruckner-Straßen, -Gassen, -Wegen und -Plätzen in ganz Oberösterreich und sammelte Tonspenden aus den 9 Bruckner-Sinfonien. Entstehen wird ein 9-minütiger Musik-Film.

„Vorsicht, Bruckner kann Dein Leben verändern! Bilanz nach der Hälfte des Jubiläumsjahres: Für WAGNER RADELT BRUCKNER die Sinfonien 60 Tage lang in heavy rotation gehört, 72 Motive daraus aufgefädelt, mit Bruckner zu Bett gegangen, mit Bruckner aufgestanden. Hernach 40 Tage auf’m Radl, und siehe da: Ich rede neuerdings viel mit Anton Bruckner. Bei Hagel und Graupelschauer wird er schon mal beschimpft, jedoch wird auch artig gedankt, wenn der Herr Anton mir zwischendrin Sonnenschein, Rückenwind, dutzendweise hochmotivierte Mit-Musikantinnen und -Musikanten und jede Menge unvergessliche Begegnungen mit den unterschiedlichsten Charakter-Menschen im ganzen Land zuteilwerden lässt und mir damit von oben das Gefühl gibt, er hat vielleicht doch eine heimliche Freude mit der Tour d’Anton …“

(David Wagner)

Künstlerin, Komponistin, Sängerin und Musikproduzentin Crystn Hunt Akron sorgt am 24. Oktober mit „Halluzination. Anton Bruckners Phantasmagorie“ für die Wiederauferstehung des Bruckner-Werks „Erinnerungen“ (1868) in einer musikalisch-performativ-visuellen Traumwelt.

„Im Jahr 2024 geht es um eine Erinnerung an Anton Bruckner. In unserem Projekt lassen wir ihn durch sein Musikstück ‚Erinnerungen‘ wieder auferstehen. Das ganze Jahr ist eine einzige große Würdigung und Feierlichkeit. Als Künstlerin habe ich mich stark mit seiner Person auseinandergesetzt und mich gefragt, wer er war.“

(Crystn Hunt)

Als besonders erfolgreiche Idee stellt sich die breite Aufstellung des Themas Bruckner heraus. Lange vor Beginn der OÖ KulturEXPO bereiste der Künstlerische Leiter Norbert Trawöger Oberösterreich, entdeckte den Komponisten und Musiker an zahlreichen Orten und knüpfte eine Vielzahl an Kontakten. So entstand ein wahres Bruckner-Netzwerk, das nun auch über die 35 Bruckner-Gemeinden hinausgeht und so im ganzen Land den Bruckner-Spirit – auch nachhaltig – verbreitet. Die Kommunen entdeckten, angeregt durch die OÖ KulturEXPO, ihre ganz eigene Bruckner-Geschichte und ihre Bruckner-Geschichten, die sie unter die Menschen brachten und bringen und die auch künftig die Identität der Orte stärken werden.

Einige der Bruckner-Orte haben im Zuge der KulturEXPO die Möglichkeit genutzt, sich als offiziellen „Bruckner-Ort“ auszeichnen zu lassen, andere haben Bruckner-Spaziergänge in analoger oder digitaler Form entwickelt, wie das Projekt „Anton und die Detektive“ und alle 35 Orte können ab sofort dank des Projekts „Bruckner-G‘schichten“ von einem eigenen Kurzfilm über ihre Region profitieren. All das wird auch künftig die Identität der Orte stärken und kann touristisch genutzt werden.

„Im ganzen Land ist eine Bewegung entbrannt, die schlichtweg unerhört ist. Der Brucknersche Resonanzraum ist und wird täglich zu einer noch umfassenderen Symphonie, die wir gemeinsam komponieren und spielen. Unzählige Stimmen und Gegenstimmen, verschiedenste Instrumente und Spielgeräte werden ergriffen und im bunten Miteinander hörbar zu werden. Bruckner bewegt uns, zu uns und in die Welt!“, sagt Norbert Trawöger, Künstlerischer Leiter der OÖ KulturEXPO Anton Bruckner 2024.

Die OÖ KulturEXPO richtet sich an alle – vom Bruckner-Experten über den Liebhaber klassischer Musik bis zum absoluten Anton-Neuling. Auch in Sachen Alter kennen die Veranstaltungen keine Grenzen, bereits für die Kleinsten wird Bruckner fantasievoll aufbereitet.

„Diese besondere Art der Kultur- und Musikvermittlung bereichert mein Leben als Musikerin und auch als Musikschullehrerin ganz besonders. Es gibt immer wieder berührende Momente, wenn man Kindern und Jugendlichen die Geschichte und die Musik von Anton Bruckner näherbringt. Durch diese vielfältigen Programme wird Anton Bruckners Musik lebendig und zugänglich gemacht, und wir hoffen, dass sein musikalisches Erbe auch über das Jubiläumsjahr hinaus Generationen inspiriert und begeistert.“

(Elisabeth Baumgartner, Vermittlerin Anton Bruckner 2024)

Im Herbst 2023 startete bereits das Vermittlungsprogramm für die OÖ KulturEXPO, Schülerinnen und Schüler erlebten den Oberösterreicher des Jahres 2024 mit „Bruckner Hoch 3“ auf besondere Weise, eine Exkursion an einen Bruckner-Ort als großes Finale inklusive.

„Die Schülerinnen und Schüler wurden durch spannende Inhalte über Bruckners Leben, gemeinsames Singen des Bruckner Liedes und sogar durch das Spielen auf Orgelpfeifen begeistert.“

(Mag.a Claudia Ehrensperger, Volksschule Weißkirchen)

„Bruckner Hoch 3 ist ein ausgezeichneter Workshop, der uns die Person Anton Bruckner auf sehr abwechslungsreiche und informative Art nähergebracht hat. Selten habe ich so kompetente und engagierte Vermittler erlebt! Die Kinder und wir Lehrer waren äußerst begeistert.“

(Ines Ruttensteiner, Direktorin VS Wolfern)

„Begeistert waren die Kinder von der Vielschichtigkeit einer Orgel, ihrem Aufbau, Betrieb und ihrer Spielweise. ,Dass man da so viele verschiedene Töne herholen kann!‘.  Das Ausprobieren verschiedener Orgelpfeifen, das Aufstellen nach Tonhöhe und das Zusammenspiel waren wirklich beeindruckend.“

(Johannes Kobler, Direktion Volksschule Rohrbach-Berg)

Ein Leitprojekt der OÖ KulturEXPO ist die Ausstellung „Wie alles begann. Bruckners Visionen“ im Augustiner-Chorherrenstift St. Florian. Bis 27. Oktober ist dort in zeitgenössischer und interaktiver Form zu erleben, wie dieser Ort 13 Jahre lang den Musiker formte und prägte. Der „Suuuperkultursonntag“ lädt wöchentlich Familien zur kurzweiligen und vergnüglichen Bruckner-Beschäftigung in die Ausstellung.

Sichtbar wird bereits jetzt, wie die OÖ KulturEXPO die Zusammenarbeit der Kulturinstitutionen in Oberösterreich stärkt. Neben der Kooperation mit der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 wurde für eine Vielzahl von Projekten etwa mit den Kultureinrichtungen der Stadt Linz zusammengearbeitet. Kulturveranstalter außerhalb der Landeshauptstadt haben sich intensiv in das Programm von „Anton Bruckner 2024“ eingebracht, Kirche, Wirtschaft und Tourismus engagieren sich im hohen Maße. Es entstanden und entstehen Kooperationen, deren durch die OÖ KulturEXPO ausgelöster Schwung auch künftig genutzt werden wird.

Der Höhepunkt des Bruckner-Jahres steht bei all der Zwischenfreude noch bevor – die großen Geburtstagsfeierlichkeiten am jenen Tag, an dem vor 200 Jahren der Komponist das Licht der Welt erblickte. Besucherinnen und Besucher erwartet am 4. September ein 24-Stunden-Geburtstagsfest, das seinesgleichen sucht. Als gemeinsame Einstimmung wird bereits am 4. Juli am Linzer Hauptplatz gefeiert. Bei freiem Eintritt lädt das Bruckner Orchester Linz unter der Leitung von Markus Poschner gemeinsam mit dem jungen österreichischen Cello-Virtuosen Kian Soltani und der oberösterreichischen Band Folkshilfe zum Konzert „Happy Birthday, Anton Bruckner!“

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