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LH Stelzer / LR Steinkellner: Regional-Stadtbahn Linz nimmt Gestalt an

Design der neuen TramTrain-Fahrzeuge wird präsentiert

Die ersten TramTrains im neuen Regional-Stadtbahn-Design sollen bereits 2026 auf der Strecke der Linzer Lokalbahn zum Einsatz kommen

Die Regional-Stadtbahn Linz nimmt Gestalt an. Während im Werk des Herstellers Stadler Rail in Valencia bereits die ersten standardisierten TramTrain-Fahrzeuge des Beschaffungskonsortiums konstruiert werden, wird in Linz dieser Tage das Design der neuen Regional-Stadtbahn-Garnituren präsentiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: moderne Technik trifft auf zeitgemäßes Design, das sich perfekt in das einheitliche Erscheinungsbild im Öffentlichen Regionalverkehr in Oberösterreich einfügt. Dabei vereint das Design die beiden Markenwelten der S-Bahn OÖ und des OÖ Verkehrsverbundes. Neben dem für die Marke S-Bahn OÖ typischen Blau finden sich auch die Farben des Landes OÖ wieder. Das Design bietet Fahrgästen damit ein vertrautes Erscheinungsbild, das die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher bereits aus dem regionalen Schienenverkehr kennen und gewohnt sind. Damit ergänzt die Regional-Stadtbahn Linz auch optisch das bestehende Öffi-Angebot und wird dabei zum echten Hingucker. Die ersten von 20 Fahrzeugen für Oberösterreich werden ab 2026 an die Schiene Oberösterreich ausgeliefert und kommen auf der Strecke der Linzer Lokalbahn zum Einsatz, wo sie älteres Wagenmaterial ersetzen werden. Die Option auf weitere 50 TramTrains steht in Zusammenhang mit den aktuellen Planungen der Regional-Stadtbahn Linz. Zum aktuellen Zeitpunkt wird mit voraussichtlichen Anschaffungskosten, für die ersten 20 Fahrzeuge, von rund 125 Millionen Euro kalkuliert.

Nicht nur das äußere Erscheinungsbild, auch die „inneren Werte“ überzeugen: Im Innenbereich sorgen bequeme Sitze mit Kunstlederkopfteilen sowie teilweise mit Armlehnen und ausklappbaren Tischen dafür, dass auch bei längeren Fahrten ein hoher Reisekomfort gewährleistet ist.

Im Innenbereich wurde insbesondere auf die Bedürfnisse von sehbeinträchtigen Fahrgästen Rücksicht genommen, indem kontrastreiche Piktogramme (z.B. in Mehrzweckbereichen) zum Einsatz kommen. Auch der Türbereich ist mit einem auffälligen, kontrastreichen Gelb gekennzeichnet. Verschiedene Mehrzweckbereiche für Fahrräder, Kinderwägen und für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer, 230-VAC und USB-C-Steckdosen, Klimaanlagen sowie moderne WC-Anlagen komplettieren die Innenausstattung.

Moderne Tram-Trains: Fahrzeuge der neuen Generation nach bewährtem Prinzip

Mit der Beschaffung der neuen TramTrains geht Oberösterreich neue Wege. Im Sinne einer Käufergemeinschaft arbeitet man mit verschiedenen Auftraggebern intensiv zusammen, um im Kollektiv die neuen TramTrains möglichst günstig zu erwerben. Die Vorgangsweise bringt neben einer zuverlässigen Fahrzeuglieferung vor allem auch Vorteile in punkto Finanzierungskonditionen mit sich. Durch die hohe Standardisierung und Stückzahlen ist auch während des Betriebes von vergleichsweise günstigen Wartungskosten und zuverlässiger Ersatzteilversorgung auszugehen.

Die Regional-Stadtbahn ist ein Meilenstein in der Weiterentwicklung des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes Oberösterreich. Das Design ist zeitgemäß, praktikabel und passt nach Oberösterreich, die Kosteneffizienz bei der Bestellung ist beispielhaft – daran sieht man einmal mehr, dass vom oberösterreichischen Weg der Zusammenarbeit über Partei- und Gebietskörperschaftsgrenzen hinweg alle profitieren. Ich hoffe, dass wir möglichst bald die nächsten Schritte zur Realisierung des Projekts umsetzen können“, so Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.

Die TramTrains, die zugleich Eisenbahn und Straßenbahn sind, ermöglichen umstiegsfreie Verbindungen aus der Region direkt in die Innenstädte. Die Partner haben im Rahmen des Projekts mit dem Hersteller Stadler-Rail zusammen eine Standardbahn entwickelt, die in den wesentlichen Elementen gleich ist. Aus dieser Standardbahn entstehen sechs Varianten. Die Fahrzeuge sind dem „Karlsruher Modell“ nachempfunden. Im Zentrum steht dabei die Verknüpfung der Eisenbahn- mit der innerstädtischen Schieneninfrastruktur. Ein bewährtes Modell, das seit seiner Erfindung in den 1980er Jahren bis heute viele Nachahmer in ganz Europa gefunden hat und nun mit Fahrzeugmodellen der neuesten Generation in Oberösterreich Einzug halten soll.

 

Stadt und Land vereint – Von der Region in die Stadt und zurück

Das Beschaffungskonzept, das wir gemeinsam mit unseren Projektpartnern in Deutschland und Österreich umsetzen, ist eine weltweite Innovation, von der wir alle profitieren. So erhalten wir die Fahrzeuge nicht nur zum richtigen Zeitpunkt, sondern auch zu geringeren Kosten. Die Fahrzeuge vereinen darüber hinaus die Vorteile von innerstädtischem und außerstädtischem Verkehr. In der Stadt sind die Fahrzeuge als Straßenbahn unterwegs und außerorts als Zug mit dementsprechenden Geschwindigkeiten“, so Landesrat für Infrastruktur und Mobilität Mag. Günther Steinkellner.

Diese sogenannten TramTrains bieten zahlreiche Vorteile und verbinden das Beste aus beiden Welten – Eisenbahn und Straßenbahn. Als Leichtzug können TramTrains in der Region attraktive Reisezeiten mit Geschwindigkeiten von 100 km/h erzielen. Innerstädtisch fungieren diese Fahrzeuge als Straßenbahn. Damit wird es möglich sein, mit der Regional Stadtbahn Linz von der Region in die Stadt zu fahren – ohne umzusteigen. Hoher Reisekomfort und 100%-ige Barrierefreiheit zeichnen diese Fahrzeuge der neusten Generation aus.

Eigenschaften der TramTrain-Fahrzeuge:

  • 94 Sitzplätze und 134 Stehplätze (2 Rollstuhlplätze)
  • 2-Systemfahrzeug (750 V DC in der Stadt und auf der LILO-Strecke und 15 kV 16,7 Hz zur Fahrt auf der Infrastruktur der ÖBB)
  • Moderne Zugsicherungssysteme für die Fahrt auf ÖBB- und Regionalbahnstrecken
  • Stufenlose Einstiege mit selbstständig ausfahrendem Schiebetritt (an Bahnsteigen der Regional-Stadtbahn, der ÖBB und bei den modernisierten Haltestellen der LILO)
  • Komfortable Bestuhlung
  • Klimaanlagen für Fahrerplatz und Fahrgastraum
  • Mehrzweckbereiche für Fahrräder, Kinderwägen und Rollstühle
  • 230-VAC und USB-C-Steckdosen
  • Barrierefreies, geschlossenes Toilettensystem
  • LED-Innen- und Außensignalisierung und -beleuchtung
  • Videokameras zur Innen- und Außenbeobachtung
  • Brandmeldeanlage
  • Batterie-Notfahrt für Werkstätten und kleine Störungen.

 

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