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Wir spinnen weiter – an der Zukunft! 20 Jahre Agenda 21 in Oberösterreich

Oberösterreich braucht gezielte und aktive Zukunftsarbeit

1998 starteten die ersten Agenda 21-Gemeinden Wilhering, Schlägl und –als Lernort für Interessierte – Steinbach an der Steyr. Bürgerbeteiligung, fachübergreifendes Planen und das Entwickeln einer gemeinsamen Vision, damals noch ungewohnt und neu, sind heute breit etabliert. Nach zwei Jahrzehnten ist das oö. Agenda 21-Netzwerk auf 148 Gemeinden und neun Regionen gewachsen. Mehr als 15.000 Bürger/innen haben sich aktiv beteiligt und an den etwa 1.500 umgesetzten Projekten mitgewirkt. Nach zwei Jahrzehnten ist es Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Ebenso wichtig erscheint es, den Blick nach vorne zu richten und die Weichen für die Zukunft zu stellen, nach dem Motto: „Wir spinnen weiter – an der Zukunft“.

„Zukunftsarbeit passiert nicht von selbst. Es braucht das professionelle Auseinandersetzen mit Trends und deren Auswirkungen auf unser Land“, meint Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer. „Damit können wir so früh wie möglich Chancen erkennen und neue Entwicklungen auf den Weg bringen. Besonders wichtig ist mir dabei, dass es gelingt die Zukunftsthemen in die Lebenswelten der Menschen zu übersetzen.“ Die Leitstelle Agenda 21 ist Teil der Oö. Zukunftsakademie und somit in die Zukunftsarbeit des Landes integriert. Dadurch ist die Verbindung zwischen der Erfassung von Megatrends und zentralen Zukunftsthemen einerseits und den lokalen Zukunftsprozessen andererseits sichergestellt.

Zwei Beispiele, wie dieses Zusammenspiel zwischen Oö. Zukunftsakademie und Agenda 21-Netzwerk konkret funktioniert:

Der Megatrend Demografischer Wandel stellt uns die Frage, wie unsere Regionen für die Jüngeren attraktiv und anziehend bleiben. Die Zukunftsakademie hat sich mit diesem Thema intensiv auseinander gesetzt und 21 Wohnmodelle für junge Menschen in einer Broschüre dargestellt. Elf Gemeinden in der Region Steyr-Kirchdorf haben in einem Agenda 21-Prozess gemeinsam mit ihren jungen Bürger/innen konkrete Wohnprojekte entwickelt, die sich bereits in Umsetzung befinden.

Der Megatrend Digitalisierung birgt viele neue Chancen, insbesondere für den ländlichen Raum. Die Zukunftsakademie beschäftigt sich seit längerem mit diesem Thema. Über das Agenda 21-Netzwerk wurden im vergangenen Jahr für alle Regionen Oberösterreichs maßgeschneiderte Veranstaltungen angeboten:

  • 3 Netzwerktreffen zum Thema „Digitale Lebensräume“
  • 3 Themenlabore zum Thema „Breitband und Bürgerbeteiligung“

Oberösterreich braucht neben den High-Tech-Innovationen auch die niedrigschwelligen regionalen Innovationen:

Nur so können wir gleichzeitig als internationaler Wirtschaftsstandort erfolgreich sein und als regionaler Lebensraum attraktiv bleiben. Politik kann hier vieles ermöglichen, aber es kommt immer auf die Menschen an.  Landeshauptmann Thomas Stelzer dazu: „Wir dürfen unsere Gemeinden und Regionen als Experimentierräume und Labore für das Neue begreifen. Dort, wo lokale Potenziale mit Vision und Eigeninitiative in Verbindung treten, entsteht ein Nährboden für Innovationen. Das Agenda 21-Netzwerk dient als Plattform, wo das Neue gedacht und vor Ort ausprobiert wird, wo Menschen von sich aus initiativ werden und ihre Freude am Mitgestalten entdecken.“ Die thematische Bandbreite der mehr als 1.500 Projekte, die in den zwei vergangenen Jahrzehnten aus Agenda 21-Prozessen entstanden sind, ist groß: Nahversorgermodelle, Vermarktung regionaler Lebensmittel, Energie- und Mobilitätslösungen, Generationenleben, Jugendbeteiligung, Naturraumentwicklung, Kulturnetzwerke, Siedlungsentwicklung etc.

Seit 2016 ist das neue weltweite Nachhaltigkeitsprogramm der Vereinten Nationen, die Agenda 2030 mit ihren 17 Sustainable Development Goals (SDGs), in Kraft. Es erweitert den Ansatz der globalen Agenda 21 in Richtung der gesamten Breite der sozialen und wirtschaftlich relevanten Themen. „Unser oberösterreichisches Agenda 21-Modell erhält damit seine Bestätigung. Gleichzeitig sind wir herausgefordert dieses an die neuen Gegebenheiten und Bedürfnisse anzupassen und laufend weiter zu entwickeln“, so Stelzer.

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