Pädagog/innen-Bildung NEU in OÖ
JKU bewirbt sich um Hochschulraumstrukturmittel zur Gründung einer School of Education
Die Ausbildung der LehrerInnen für die Sekundarstufe (AHS, NMS, Hauptschule) wird reformiert. Das neue Bachelor-Master-Studium für das Lehramt löst das bisher getrennt an Pädagogischen Hochschulen und Universitäten angebotene Lehramtsstudium ab und stellt es auf eine neue qualitativ verbesserte Grundlage. Die Universitäten bilden dabei das wesentliche akademische Rückgrat. Die JKU wird ihr Engagement im Bereich der PädagogInnenbildung weiter verstärken und eine eigene School of Education gründen. Ein Antrag zur Finanzierung des Vorhabens wurde beim Bund eingereicht.
Die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen sehen vor, die Ausbildung von PädagogInnen für die Sekundarstufe auf die Bologna-Struktur umzustellen. Es soll eine zwischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen abgestimmte Ausbildung auf tertiärem Niveau entwickelt werden. Die PädagogInnenbildung NEU wertet das Berufsbild der Lehrkraft inhaltlich auf und sorgt für die weitere Akademisierung des Lehrberufs.
Für den Bildungsstandort Oberösterreich ist es von zentraler Bedeutung, ein ausreichendes Anbot von Fächerkombinationen gewährleisten zu können.
„Der Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern ist in den nächsten Jahren sehr groß. Und ob wir ausreichend Lehrkräfte finden werden, hängt auch stark von attraktiven Ausbildungsmöglichkeiten im eigenen Bundesland ab. Die JKU hat mit der geplanten ‚School of Education‘ die volle Rückendeckung und Unterstützung des Landes OÖ, auch weil das einen weiteren Schritt in Richtung Volluniversität bedeuten würde“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Thomas Stelzer.
Kooperation zwischen OÖ und Salzburg
Die JKU beteiligt sich – gemeinsam mit 8 weiteren Universitäten und Pädagogischen Hochschulen der Bundesländer OÖ und Salzburg – am sogenannten Entwicklungsverbund Cluster Mitte, der als Kooperationsprojekt dieses neue Lehramtsstudium durchführt.
JKU gründet School of Education
Schon heute bildet die JKU in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Physik und Chemie PädagogInnen aus. Dieses Angebot soll entlang der Kernkompetenzen der JKU erweitert werden. Neben dem (zusätzlichen) MINT-Fach Biologie und Umweltkunde sollen weitere Fächer mit Bezug zu den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften angeboten werden. Hier ist die Beteiligung der JKU an den Unterrichtsfächern Geographie und Wirtschaft, Geschichte/Sozialkunde/Politische Bildung, Psychologie und Philosophie sowie Englisch geplant.
„Die PädagogInnenbildung NEU ist zugleich Herausforderung und Chance für die JKU. Wir verstärken unser Engagement in der LehrerInnenbildung. Dabei gehen wir nach unserem Prinzip der forschungsgeleiteten Lehre vor und gründen eine School of Education“, so JKU Rektor Meinhard Lukas.
Die Linz School of Education soll ein Kompetenzzentrum für PädagogInnenausbildung und Didaktik werden. „Von der interdisziplinären Ausbildungsforschung, die in unserer School of Education geleistet werden soll, werden alle beteiligten Projektpartner profitieren. Wir wollen hier Kompetenzen bündeln und uns für die LehrerInnen-Ausbildung am Standort optimal aufstellen“, so Andreas Janko, Vizerektor für Lehre und Studierende der JKU.
Schrittweiser Aufbau des Angebots
Der Aufbau des neuen Lehramtsstudiums ist schrittweise geplant. Bereits im Studienjahr 2016/17 wird von der JKU der erste Jahrgang des Bachelorstudiums nach den neuen Regeln angeboten. Der Vollausbau mit Bachelor- und Masterstudium ist für das Studienjahr 2021/22 geplant.
Finanzierung durch den Bund
Um ein attraktives Fächerangebot in OÖ anbieten zu können und den qualitativen Anforderungen gerecht zu werden, braucht es zusätzliche Geldmittel des Bundes. Die JKU hat Ende März einen entsprechenden Antrag auf Hochschulraumstrukturmittel im BMWFW eingebracht. Die Mittel werden im Ausschreibungsverfahren kompetitiv vergeben.
„Vorerst geht es um knapp 5 Mio. Euro für die nächsten drei Jahre. Von der Zuweisung dieser Mittel hängt die Zukunft der PädagogInnenbildung in unserem Bundesland ab“, betont Rektor Lukas.
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Foto: Land OÖ/Liedl