Oberösterreich ist das führende Industriebundesland in der Republik. Um diese Spitzenposition abzusichern bzw. um auch im Wettbewerb der europäischen Regionen bestehen zu können, braucht es neben einer starken oberösterreichischen Forschungslandschaft vor allem auch bestens ausgebildete Arbeitskräfte. Als zuständiges Mitglied in der oberösterreichischen Landesregierung, will LH-Stv. Mag. Thomas Stelzer in beiden Bereichen eng mit der oberösterreichischen Industrie zusammenarbeiten.
Beim Industrietreffen standen folgende Termine auf dem Programm:
- Besuch der Firma ifw mould tec GmbH in Micheldorf
- Besuch der Firma TCG UNITECH GmbH in Micheldorf
- Besuch der Firma Piesslinger GmbH in Molln
Aktuelle Initiativen und Projekte:
Forschung: F&E-Quote von vier Prozent als Ziel
Mit einer F&E-Quote von 3,17 Prozent liegt Oberösterreich derzeit über dem durchschnittlichen österreichischen Wert von 2,97 Prozent. Das Ziel ist klar: Bis zum Jahr 2020 soll in Oberösterreich eine F&E-Quote von vier Prozent erreicht werden. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft weiterhin von großer Bedeutung.
45 Mio. Euro werden seitens des Landes OÖ heuer in die Forschung investiert und die Landesmittel um insgesamt 8,5 Mio. Euro aufgestockt. Bis 2020 sollen die Forschungsmittel des Landes verdreifacht werden.
Mit der geplanten OÖ Forschungsstiftung soll ergänzend ein Förderinstrument geschaffen werden, das Oberösterreichs Position im europäischen Forschungs- und Technologiewettbewerb fördert und stärkt: Heuer werden dafür 1,5 Millionen Euro bereitgestellt.
OÖ ist Patentkaiser: Im Jahr 2014 wurden beim Österreichischen Patentamt 3.111 Erfindungen (Patente und Gebrauchsmuster) angemeldet, davon 2.642 von Österreicherinnen und Österreichern. Im Bundesländerranking haben Oberösterreichs Erfinder/innen mit 666 Anmeldungen die Nase vorne.
Fachhochschulen: Konsequenter Ausbau im technischen Bereich
Die FH Oberösterreich gehört im deutschsprachigen Raum zu den forschungsstärksten Fachhochschulen und ist zu einem unverzichtbaren Motor für die heimische Ausbildung und Forschung geworden. „Wir werden die Fachhochschullandschaft konsequent ausbauen, insbesondere im technischen Bereich“, betont Stelzer.
Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft hat kürzlich österreichweit 200 neue Fachhochschulplätze genehmigt. Die Fachhochschule OÖ erhält 34 bundesfinanzierte Studienplätze und somit die meisten aller Erhalter von Fachhochschulstudiengängen in Österreich.
Konkret bekommt die technische Fakultät am FH OÖ Campus Wels 24 Studienplätze für das neue Masterstudium Bauingenieurwesen. Der vorgelagerte Bachelorstudiengang startete erstmals im Herbst 2014. Mithilfe des Masterstudiengangs können nun die künftigen Bachelorabsolvent/innen bis zum Masterabschluss geführt werden. Die Nachfrage nach Absolvent/innen dieses Studienganges ist einer an 1.800 Betrieben durchgeführten Umfrage zufolge sehr hoch. Der Masterstudiengang Bauingenieurwesen im Hochbau wird eine komplette Ausbildung im Bereich des Bauingenieurwesens mit Fokus Hochbau in Oberösterreich ermöglichen.
Am FH OÖ Campus Hagenberg wächst das Studienplatzangebot um zehn Studienplätze für die Ausbildungsschwerpunkte Autonome Systeme, Maschine-Maschine- und Mensch-Maschine-Kommunikation. Damit werden auch wichtige Impulse für das Zukunftsfeld Industrie 4.0 gesetzt. Themen wie etwa Automotive Computing, wo es um den Einsatz von IT-basierenden Systemen in Fahrzeugen, wie sie z.B. in den Bereichen Autonomes Fahren, Infotainment oder aber zur Verkehrsflussoptimierung, Emissionsreduktion, Reduktion der Unfallhäufigkeiten benötigt werden, werden konzipiert.
Fahrzeugindustrie profitiert von neuem FH-Masterstudium
Kürzlich unterzeichneten die Geschäftsführer der Firmen Robert Bosch, BRP Powertrain, CNH Industrial, KTM und Cross Industries, Magna Powertrain, Miba, Alois Pöttinger Maschinenfabrik, Rosenbauer International und Wacker Neuson die Kooperationsvereinbarung für das erste duale FH OÖ-Masterstudium „Automotive Mechatronics and Management“. Mit diesem neuen internationalen Master-Studiengang an der FH Wels bekommt Oberösterreich erstmals einen punktgenauen, zielgerichteten Master-Lehrgang für den Bereich der Fahrzeugindustrie.
So sind etwa 55 Prozent der österreichischen Fahrzeugindustrie in Oberösterreich angesiedelt. Mit dem neuen internationalen Master-Studiengang “Automotive Mechatronics and Management” an der FH Wels wird nun ein wichtiger Schritt gesetzt, um qualifizierte Arbeitskräfte für die Betriebe der Fahrzeugindustrie auszubilden und zusätzliches Know-how für die Schlüsseltechnologien Mechatronik und Antriebstechnik zu gewinnen.
Die Studierenden können bereits während des Studiums einer fachspezifischen Teilzeitbeschäftigung für 18 Monate in einem Partnerunternehmen nachgehen. Der Studienstart ist im Herbst 2016.
Bildungsmonitoring: Bildung und Arbeitsmarkt abstimmen
Ziel muss es sein, dass sich die Qualifikationsanforderungen der Wirtschaft an künftig benötigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Bildungsabschlüssen der Jugendlichen bestmöglich decken. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Land OÖ das Projekt “Bildungsmonitoring” ins Leben gerufen. Mit diesem Instrument werden Bildungsangebote im Hinblick auf den Arbeitsmarkt und Mitarbeiterbedarf seitens der Wirtschaft gesteuert und beobachtet. Bildungsmonitoring ist somit eine laufende quantitative Abbildung, Analyse und Prognose der oberösterreichischen Bildungslandschaft. “Wir wollen das Bildungsangebot in Oberösterreich an die künftigen Erfordernisse des Arbeitsmarktes annähern. Wenn die Ausbildungen mit der potenziellen Nachfrage nach bestimmten Qualifikationen besser übereinstimmen, schafft das eine Win-Win-Situation: Weniger Arbeitslose und mehr qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Wirtschaft”, erklärt Stelzer.
Im Zentrum des Bildungsmonitorings steht die Frage, wie hoch die künftige Zahl an Absolventinnen und Absolventen in den einzelnen Ausbildungsstufen und Fachrichtungen der Sekundarstufe II sein wird. Darunter fallen Lehre, BMS, AHS und BHS. Es wird ebenso ermittelt, wie viele der Maturantinnen und Maturanten ein Studium beginnen und dieses auch erfolgreich abschließen. Die zu erwartenden Abschlusszahlen werden sowohl von der demographischen Entwicklung der entsprechenden Altersgruppe beeinflusst, aber auch von den Ausbildungslaufbahnen, Bildungspräferenzen und Abbruchquoten. Eine Gegenüberstellung des prognostizierten Bildungsangebots mit einer für die Zukunft erwarteten potenziellen Nachfrage nach bestimmten Qualifikationen am oberösterreichischen Arbeitsmarkt zeigt mögliche Korrekturnotwendigkeiten im Bildungssystem unter dem Aspekt der Arbeitsmarktoptimierung.
Aufhebung der Schulsprengel – Technikoffensive
Das Land Oberösterreich will die Sprengel für die NMS aufheben. Dies hat zur Folge, dass etwa die Technischen Neuen Mittelschulen (derzeit neun – zwei im Bezirk Kirchdorf: Wartberg/Krems und Pettenbach) nicht mehr nur von Schüler/innen aus dem eigenen Schulsprengel besucht werden können, sondern auch von Schüler/innen aus anderen Sprengeln. Bisher gibt es vom Bund NMS mit Schwerpunkten in den Bereichen Musik und Turnen. Eine zentrale Forderung ist, dass der Bund die Technik und Naturwissenschaft in seine Schwerpunktsetzung aufnimmt.
Das Land OÖ arbeitet daher an einer Weiterentwicklung der Technischen Neuen Mittelschulen – hin zu echten technischen Schwerpunktsetzungen – sowohl was die Anzahl betrifft als auch was den Inhalt dieses Modells angeht.
Eine tiefergehende Schwerpunktsetzung hin zu Handwerk und Gewerbe und eine Ausdehnung auf den naturwissenschaftlichen Bereich würden ein neues Angebot und den Anforderungen des Berufslebens und der Wirtschaft optimal entsprechen. Um diese „Vollversion“ zu erreichen, braucht es jedoch das Einlenken des Bundes.
Girls‘ Day: Mädchen für Technik begeistern
Der Girls’ Day ist ein internationaler Aktionstag und findet heuer 28. April statt. Schülerinnen verbringen diesen Tag in einem handwerklichen, technischen oder naturwissenschaftlichen Betrieb. Dabei können sie ihre Fähigkeiten erforschen, Berufe kennen lernen und wichtige Kontakte knüpfen. Der Girls Day will die Aufmerksamkeit der Mädchen auf ihnen unbekannte Berufe und Studienrichtungen lenken, gängige Vorurteile abbauen und eine Berufswahl jenseits von Klischees erleichtern. Eltern, Schulen und Betriebe sollen auf das Potenzial der Mädchen aufmerksam gemacht werden und Unternehmen bietet sich die Möglichkeit, interessierte und motivierte Mädchen für sich zu gewinnen.
Ausbau der Kinderbetreuung: Land OÖ investiert 216,7 Mio. Euro in Kinderbetreuung
In den vergangenen Jahren wurde vom Land OÖ und den Gemeinden stark in den quantitativen und qualitativen Ausbau der Kinderbetreuung investiert.
Auch im Jahr 2016 wird der konsequente Ausbau des Kinderbetreuungsangebots in Oberösterreich fortgesetzt: Alleine das Bildungsressort des Landes OÖ investiert im Bereich der Kinderbetreuung 2016 insgesamt 216,7 Mio. Euro (Gruppenförderung, Kindergartentransport, Sprachförderung, Fachberatung für Integration, Investitionsbeiträge etc.).
Nachfrage nach Betreuungsangeboten steigt ständig
Laut OÖ. Kindertagesheimstatistik besuchten im Kindergartenjahr 2014/15 insgesamt 57.459 Kinder eine Kinderbetreuungseinrichtung in Oberösterreich (3.856 Kinder in Krabbelstuben, 41.423 in Kindergärten, 12.180 Kinder in Horten). Im Bezirk Kirchdorf besuchten im selben Zeitraum insgesamt 2.140 Kinder eine Kinderbetreuungseinrichtung.
Bezirk Kirchdorf 2014/2015
Form | Einrichtungen | Beschäftigte | Anzahl Kinder | Anzahl Gruppen |
Horte | 9 | 53 | 372 | 20 |
Kindergärten | 32 | 258 | 1.656 | 88 |
Krabbelstuben | 10 | 37 | 112 | 12 |
Gesamtergebnis | 51 | 348 | 2.140 | 120 |
Land OÖ, Abt. Statistik
Auch der Bereich der schulischen Nachmittagsbetreuung wird im Bezirk Kirchdorf stetig ausgebaut. Im laufenden Schuljahr werden in Kirchdorf an 15 Pflichtschulstandorten 30 Gruppen mit insgesamt 531 Schülerinnen und Schülern ganztägig betreut.
Bau von Bildungseinrichtungen: Kontinuierliche Investitionen in den Bau von Bildungseinrichtungen
Oberösterreich setzt auf moderne Schulorganisation und -verwaltung und gezielte Bau- und Sanierungsmaßnahmen in Kinderbetreuungseinrichtungen und allgemein bildenden Pflichtschulen, um für die Zukunft bestens gerüstet zu sein.
Derzeit befinden sich in ganz Oberösterreich insgesamt 258 Schulbauprojekte im Schulbauprogramm. Diese umfassen ein Gesamtinvestitionsvolumen von rd. 718 Millionen Euro.
Auch bei den Kinderbetreuungseinrichtungen wird fleißig gebaut. Im laufenden Bau- und Finanzierungsprogramm des Landes befinden sich 156 Kindergärten, 30 Hort- und 76 Krabbelstubenprojekte mit einem Investitionsvolumen von knapp 106,8 Mio. Euro. Dieser Ausbau ist ein landesweiter Konjunkturmotor, der für regionale Wertschöpfung sorgt und Arbeitsplätze schafft.
Im Bereich der Kinderbetreuungseinrichtungen liegt ein besonderer Schwerpunkt beim Ausbau der betrieblichen Kinderbetreuungsangebote, der Stärkung überregionaler Kooperationen von Kinderbetreuungseinrichtungen sowie der Schaffung von Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren. Im laufenden Arbeitsjahr sollen daher nach derzeitigem Stand mindestens 60 zusätzliche Krabbelstuben-Gruppen eingerichtet werden. Dies ist mehr als eine Verdreifachung des Betreuungsangebots im Vergleich zu 2008/2009.
Bau- und Sanierungsmaßnahmen in Kirchdorf
Auch im Bezirk Kirchdorf wurden im Zeitraum von 2009 bis 2015 zahlreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen in Bildungseinrichtung von der Krabbelstube bis zur HS/NMS abgeschlossen bzw. befinden sich gerade in der Umsetzung.
Seit 2009 wurden insgesamt 59 Bau- und Sanierungsmaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von ca. 5 Mio. Euro umgesetzt. Derzeit befinden sich 19 Schul-, 3 Hort-, 11 Kindergarten- und 3 Krabbelstubenbauvorhaben in Umsetzung, 21 weitere sind in Planung.
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Foto: Land OÖ