Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer: „Vorbereitung auf Großtestung zeigt, dass wir in Oberösterreich alle zusammenhelfen, wenn es darauf ankommt. Flächendeckende Testungen können unseren Weg zurück in Richtung Normalität entscheidend beeinflussen.“
Mehr als 1,4 Millionen Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher haben von 11. bis 14. Dezember die Möglichkeit, kostenfrei auf Covid-19 getestet zu werden. Die Massentestungen sollen helfen, Infizierte rasch zu erkennen und abzusondern, sowie die Infektionszahlen vor Weihnachten weiter zu senken.
In Zusammenarbeit mit den Bezirksverwaltungsbehörden, Städten sowie den Gemeinden wurden 150 Standorte, verteilt über das gesamte Bundesland, ausgewählt, an denen knapp 600 Teststraßen zur Verfügung stehen werden. Die Organisation dieser Teststationen, die seit geraumer Zeit und parallel zu den Vorbereitungen für die Lehrerinnen- und Lehrer-Testungen, die kommendes Wochenende stattfinden, läuft, bedeutet einen gemeinsamen Kraftakt aller Behörden, Einsatzorganisationen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Um die Teststationen zu betreiben und einen geordneten Ablauf ohne Ansteckungsrisiko für alle Beteiligten garantieren zu können, werden pro Testtag etwa 5.700 Personen, bestehend aus medizinischem Fachpersonal, Verwaltungspersonal sowie Personen mit unterstützenden Tätigkeiten, im Einsatz sein.
„Die Großtestungen sind ein wichtiges Instrument, damit wir Infektionsketten durchbrechen, und damit weitere Lockerungen vornehmen können. Flächendeckende Testungen können unseren Weg zurück in Richtung Normalität entscheidend beeinflussen. Daher unser dringender Appell an die Mitbürgerinnen und Mitbürger: Lassen Sie sich testen“, betont Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.
„Oberösterreich hat sich gemeinsam für die Großtestungen vorbereitet. Ich danke insbesondere den Städten und Gemeinden, den Einsatzorganisationen wie Rotes Kreuz und Samariterbund, den Feuerwehren und dem Bundesheer. Danke vor allem auch den hunderten Freiwilligen, die sich bisher gemeldet haben, um bei der Abwicklung der Massentests mitzuhelfen. Dieser Tage zeigt sich wieder in eindrucksvoller Weise, dass Oberösterreich zusammenarbeitet und zusammenhilft, wenn es darauf ankommt. Das ist nicht selbstverständlich und gibt Zuversicht, dass wir diese große organisatorische Herausforderung miteinander schaffen können“
Die Massentestung am geplanten Ende des Lockdowns soll dafür sorgen, neue Infektionsketten und Cluster zu verhindern, soll aber auch jedem, der will, die Möglichkeit geben, sich testen zu lassen.
An die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher richten Landeshauptmann Stelzer und Gesundheitsreferentin LH-Stv. Mag. Christine Haberlander auch die Bitte, an den Massentestungen teilzunehmen. „Bitte nehmen Sie die Möglichkeit der Testungen in Anspruch“, so Stelzer und Haberlander. „Die Corona-Pandemie verlangt unserer Bevölkerung enormes ab. Gesundheitlich, wirtschaftlich, gesellschaftlich, familiär. Mit einer breiten Durchtestung in unserem Land können wir einen guten Überblick über das aktuelle Infektionsgeschehen erhalten. Insbesondere haben wir die Chance, Infektionsketten rasch zu durchbrechen, weil wir damit auch jene Personen erreichen, die infiziert sind, das aber vielleicht noch nicht feststellen haben können. Die flächendeckenden Tests tragen zur Entlastung unseres Gesundheitssystems und letztlich zur Rettung von Menschenleben bei.“
In Zeiten, in denen unsere Einsatzorganisationen ohnehin in einem sehr hohen Maß gefordert sind, stellen zusätzliche Aufgaben außerhalb des Einsatzspektrums, wie jene der Massentestung, eine enorme personelle und materielle Herausforderung dar. Auch für die Städte und Kommunen bedeutet die Massentestung einen Kraftakt. Dazu Statements der beteiligten Einsatzorganisationen sowie dem Städte- und Gemeindebund:
Städtebund:
„Großflächige Covid-Tests in der Bevölkerung sind ein wichtiges Instrument in der Pandemiebekämpfung. Sie zeigen, wie weit sich das Virus aktuell ausgebreitet hat. Zwar kann man zu den Massentests und der kurzfristigen Ankündigung der Bundesregierung stehen, wie man möchte. Als Bürgermeister der Lebensstadt Linz unterstütze ich aber jede Maßnahme, die dazu beitragen kann, dass wir diese Pandemie endlich in den Griff bekommen. Als Stadt Linz haben wir überdies die Aufgabe, für einen möglichst reibungslosen Ablauf der Tests zu sorgen. Die Städte und Gemeinden Oberösterreichs mussten gemeinsam mit dem Land Oberösterreich die Verantwortung dafür übernehmen“, so Bürgermeister und Städtebund-Vorsitzender MMag. Klaus Luger.
Gemeindebund:
Infektionsketten zu identifizieren und frühzeitig zu unterbrechen – das ist jetzt das Gebot der Stunde. Oberösterreichs Gemeinden leisten dazu aktuell bei der Vorbereitung der Corona Massentests hervorragende Arbeit. Innerhalb kürzester Zeit ist es gelungen, neben den Teststandorten in den Statutarstädten, oberösterreichweit 136 Standorte festzulegen, an denen auf einer oder mehreren Testlinien getestet werden wird.
Gemeinsam mit den Blaulichtorganisationen, den Gesundheitsbehörden und Freiwilligen werden die Gemeinden in der Zeit von 11. bis 14. Dezember zu einem reibungslosen Ablauf dieses Mammutprojekts wesentlich beitragen. Konkret übernehmen die Gemeinden die Bereitstellung der Testörtlichkeiten, sorgen gemeinsam mit unseren Feuerwehren für den Auf- und Abbau der Teststraßen, stellen das Personals für die Administration und die Betreuung vor Ort sicher usw.
„Ich möchte den Gemeinden mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern an der Spitze mit ihren Teams für diese unglaubliche Leistung in unglaublich kurzer Zeit herzlich danken! Dass Oberösterreichs Städte und Gemeinden in einer Krisenzeit wie der gegenwärtigen zu solchen Höchstleistungen fähig sind, macht mich stolz!“, meint der Präsident des OÖ Gemeindebundes, LAbg. Johann Hingsamer, abschließend.
Rotes Kreuz:
„Mit mehr als 24.000 überwiegend freiwilligen Mitarbeitern ist das OÖ. Rote Kreuz wesentlicher Teil einer lebendigen Zivilgesellschaft. Mehrere tausend von ihnen sind seit Beginn der Krise im Februar im Einsatz – beinahe rund um die Uhr. Mit der dabei aufgebauten Expertise unterstützen diese Mitarbeiter maßgeblich die geplanten Antigen- Massentestungen. Ihre Kernkompetenz liegt in der qualifizierten Probenentnahme und Auswertung und in weiterer Folge der Durchführung der gegebenenfalls notwendigen Abstriche für PCR-Testungen“, erklärt OÖ. Rotkreuz-Präsident Dr. Walter Aichinger.
Samariterbund:
„Der Samariterbund ist als Rettungs-, Sozialdienst und Katastrophenhilfsdienst Organisation von Anbeginn der Krise im Frühjahr für die Sicherheit der OÖ Bevölkerung im Einsatz. Mit enormen Anstrengungen wurden die Systeme im Rettungs- und Krankentransport an die Herausforderungen der Covid-Pandemie angepasst und neue Lösungen für die Versorgung und den Transport von Patientinnen und Patienten erarbeitet. Nun sind wir in einer besonders kritischen Phase der Pandemie und so stellen wir unsere Kapazitäten zur Verfügung, um die Massentestungen der Bevölkerung und die Tests von Menschen in besonders kritischen Bereichen zu realisieren. Unsere SanitäterInnen und ÄrztInnen sowie unser Pflegepersonal werden professionell bei den Testreihen für eine reibungslose Abwicklung sorgen“, so Samariterbund-Präsident Mag. Günther Erhartmaier.
Landesfeuerwehrkommando:
Die Planungen für die Unterstützung der Feuerwehren bei der Covid-Massentestung laufen auf Hochtouren. Aktuell werden die Verteilerpunkte in den einzelnen Bezirken festgelegt, von wo aus die Feuerwehren die Testkits und notwendige Schutzausrüstung an die einzelnen Teststellen im Bezirk verteilen.
Weiters laufen die Planungen in den einzelnen Gemeinden, wo Bürgermeister und Feuerwehrführungskräfte vor Ort die Durchführung und Abwicklung der Massentestung organisieren.
Insgesamt rechnet der Oö. Landes-Feuerwehrverband nach ersten Einschätzungen mit dem Einsatz von rund 5.500 Feuerwehrmitgliedern, welche die Massentestung durch die Betreuung beim Ausfüllen von Laufzetteln, Personenleitsystemen, Crowd-Management, Parkplatzdiensten sowie Nachschubleistungen im gesamten Testzeitraum unterstützen.
Bundesheer:
„Was das Bundesheer in der Corona-Krise geleistet hat, leistet und noch leisten wird, ist enorm und möchte ich gar nicht mehr näher auseinandersetzen. Denn worauf es wirklich ankommt, ist, dass wir alle Anstrengungen gemeinsam tun. Die Behörden und alle Einsatzorganisationen ziehen an einem Strang. Damit unser Oberösterreich rasch wieder auf die Beine kommt. Für einen gute Zukunft zum Wohle unserer Bevölkerung“, so der Oö. Militärkommandant Brigadier Mag. Dieter Muhr.
Die wichtigsten Fakten zur Massentestung hier kurz zusammengefasst:
- Die Standorte der Teststraßen => siehe Anhang
- Wie ist der Ablauf vor Ort?
- Testperson kommt zum Testlokal
- Online registriert und mit ausgedrucktem Datenblatt > direkt weiter zur Anmeldestation
- Online registriert aber ohne Datenblatt > Zettel ausfüllen > dann weiter zur Anmeldestation
- oder ohne Anmeldung und ohne Datenblatt > Zettel ausfüllen > dann weiter zur Anmeldestation
- Anmeldestation:
- Kontrolle der Identität durch Ausweis, E-Card, etc.
- Übergabe des Testmaterials mit Codierung an Bürgerin/Bürger, Codierung wird auch am Datenblatt angebracht
- Übergabe Hinweiszettel mit weiterer Vorgehensweise
- Zuweisung zur Teststation
- Bürger/Bürgerin geht zu Abstreicher
- Übergabe Testmaterial von Bürgerin/Bürger an Abstreicher
- auf Hinweiszettel wird Identifikation vermerkt für Rückfragen
- Abstrich
- Testperson verlässt Testlokal
- Abstrich geht zum Auswerter, Auswerter füllt Datenblatt mit Info, ob Test positiv oder negativ ist aus
- Datenblatt wird zur Administration 2 weitergegeben, zur Erfassung des Testergebnisses im EDV-System und auch zum Daten erfassen von jenen Personen, die noch keine Daten online erfasst haben.
- SMS oder Email wird an Testperson versendet, ob Testergebnis positiv oder negativ ist – wer kein SMS oder Email empfangen kann, wird telefonisch verständigt.
- Positive Testergebnisse werden an Behördenvertreter vor Ort weitergegeben und behördliches Verfahren startet
- Anruf des positiv Getesteten + Absonderung
- Testvergabe für PCR Test – Drive-In-Station Rotes Kreuz
- Wie viele Personen sind an den Standorten im Einsatz?
Für die Dauer der Massentestungen sind täglich rund 5.700 Menschen im Einsatz
- Hilfspersonal, Behördenvertreter und Leitung – 1.200 Personen
- Medizinisches Fachpersonal – 1.800 Personen
- Verwaltungspersonal – 1.200 Personen
- Personal für Unterstützende Tätigkeiten (Ordnerdienst) – 1.500 Personen
- Wie und bis wann werden die Freiwilligen informiert, ob und wo sie eingesetzt werden?
Die Verständigung wird über Team Österreich passieren.
- Was folgt nach einem positiven Antigen-Test?
Personen mit einem positiven Testergebnis werden kurz nach der Testung per SMS oder Email über das Testergebnis informiert. Kurze Zeit später werden Sie von der jeweiligen Bezirksverwaltungsbehörde telefonisch kontaktiert und mündlich abgesondert sowie einer PCR-Testung bei einem der seit geraumer Zeit bestehenden Drive-In‘s zugewiesen. Bis zum Ergebnis der PCR-Testung müssen sich diese Personen in häusliche Quarantäne begeben. Ein Infoblatt über die weitere Vorgehensweise erhält jeder Getestete direkt an der Teststation.
- Wie kann man sich anmelden?
Personen können sich ab Montag, 7.12.2020 (ausgenommen Bildungspersonal) über folgendes Online-Portal für einen Test-Termin anmelden:
Das dafür notwendige Personaldatenblatt kann nach der Anmeldung zu Hause ausgedruckt werden. Dadurch kann wertvolle Zeit bei der Teststation gespart und Menschenansammlungen und Wartezeiten verhindert werden. Wir ersuchen, das Datenblatt auszudrucken und dieses zur Testung mitzubringen. Sollte das Formular zu Hause vergessen werden, wird die Person natürlich vor Ort trotzdem getestet, muss aber dann vor Ort das Datenblatt befüllen.
Personen ohne Internet-Zugang können direkt zur Teststation kommen. Es wird allerdings gebeten, weitestgehend die Online-Anmeldung zu nutzen, um Personenansammlungen und Wartezeiten zu vermeiden.
- Zu welchen Uhrzeiten wird getestet?
Die Tests finden von 11. bis 14. Dezember 2020 flächendeckend in Oberösterreich statt. In allen oö. Teststationen werden jeweils von 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr Testungen durchgeführt.
- Gibt es Konsequenzen, wenn man sich nicht testen lässt?
Um die größtmögliche Wirksamkeit dieser Maßnahme sicherzustellen, ist eine breite Teilnahme an den Testungen notwendig. Grundsätzliche basiert die Testung auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Es gibt daher keine Konsequenzen, wenn man nicht an der Testung teilnimmt.
- Kann sichergestellt werden, dass Personen nicht mehrfach getestet werden?
Ja, da vor Ort die Identität durch E-Card oder Ausweis überprüft wird.
- Wird das Personal an den Stationen getestet?
Das in der Teststation mitarbeitende Personal wird vor Dienstbeginn getestet. Zusätzlich wird innerhalb des Testlokals genau auf die Einhaltung von Sicherheits- und Hygienerichtlinien geachtet um sicherzustellen, dass es innerhalb des Testlokals keine Ansteckungen gibt.
- Wenn ich verhindert bin, kann ich den Test nachholen?
Grundsätzlich nicht.
- Wenn ich positiv bin, muss ich mir dann freinehmen? Wie sieht es mit der Entgeltfortzahlung aus?
Dies ist gleich geregelt wie es schon bisher bei einer Infektion gehandhabt wurde: Die Person ist behördlich abgesondert, der Dienstgeber hat gemäß § 32 Epidemiegesetz Anspruch auf Kostenersatz. Stellt sich heraus, dass eine Person, die zuerst beim Antigen-Test positiv getestet wurde, durch den PCR-Test doch negativ getestet wird, so bekommen die Personen für die Zwischenzeit der Absonderung wenn nötig einen Bescheid für den Dienstgeber.
- Kann man sich aussuchen, ob man über Nasen- oder Rachenabstrich getestet wird?
Der Abstrich wird mit einem Wattestieltupfer durch die Nase durchgeführt. Der Zugang über die Nase ist von der WHO als Standard empfohlen.
- Wurden genügend Testkits nach OÖ geliefert?
Die Organisation der Testkits erfolgt durch den Bund. Wir gehen davon aus, dass genügend zur Verfügung gestellt werden. Die Verteilung sowie die Lagerung im Vorfeld wird durch das Österreichische Bundesheer abgewickelt.
- Kann ich mir die Teststation aussuchen, bei der ich mich testen lassen möchte?
Ja, aber um die Abläufe zu erleichtern, würden wir die Bevölkerung bitten, sich tendenziell in der Heimatgemeinde testen zu lassen.
- Wer liefert die nötige Schutzausrüstung?
Verteilung der Schutzausrüstung auf die Bezirke durch den Landeskrisenstab, Verteilung auf die Gemeinden durch die Freiwillige Feuerwehr..
- Wer sorgt für die Ausstattung mit der nötigen technischen Infrastruktur?
Dies wird in Zusammenarbeit aller Behörden und Einsatzorganisationen organisiert.
- Wieviel bekommen Mitarbeitende bezahlt?
Die Bezahlung für den Einsatz ist bundesseitig geregelt: 10 € pro Stunde für nicht-medizinisches Personal und 20 € pro Stunde für medizinisches Personal.
Für weitere Fragen darüber hinaus stehen Ihnen auch unsere FAQ auf der Homepage des Landes OÖ zur Verfügung:
Land Oberösterreich – FAQ – Corona-Virus (land-oberoesterreich.gv.at)