LH Stelzer und LH-Stellvertreterin Haberlander setzen mit beleuchtetem LDZ und allen Spitälern der OÖ Gesundheitsholding ein klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen
Beinahe jede fünfte Frau in Österreich ist zumindest einmal in ihrem Leben von physischer oder sexueller Gewalt betroffen. Die allgegenwärtige Corona-Pandemie verstärkt die häusliche Gewalt zusätzlich. Aktuellen Zahlen des Gewaltschutzzentrums OÖ zufolge wurden 2020 insgesamt 1.266 Anzeigen (276 bei männlichen Opfern und 990 bei weiblichen Opfern) gemacht. Jede Anzeige ist eine zu viel, daher setzt das Land OÖ auf Initiative von Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und leuchtet das Landesdienstleistungszentrum (LDZ) sowie alle Spitäler der OÖ Gesundheitsholding im Rahmen der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ von 25. November bis 10. Dezember Orange aus.
„Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, wie wichtig Beratungsangebote für Frauen sind, um negativen Auswirkungen präventiv und rechtzeitig entgegenzuwirken. Die Öffentlichkeit und die Gesellschaft dürfen Übergriffe und Gewalt an Frauen in keinster Art und Weise tolerieren. Die betroffenen Frauen müssen ermutigt werden, Gewalt nicht einfach hinzunehmen, sondern sich an kompetente Stellen zu wenden, denn besonders schlimm ist das Schweigen“, sagen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Frauenreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander und führen weiter aus: „Orange ist die Farbe der UN Women Kampagne ‚Orange the World‘ unter anderen in Kooperation mit Soroptimist International, dem Bank Ki-Moon Center und HeforShe Graz und steht für ein Ende von Gewalt an Frauen. Im Rahmen dieser Kampagne werden während der ‚16 Tage gegen Gewalt an Frauen‘ weltweit Gebäude orange bestrahlt. Auch in Oberösterreich setzen wir ein sichtbares Zeichen und lassen während dieser 16 Tage erstmals das Landesdienstleistungszentrum und auch alle oberösterreichischen Regionalspitäler der OÖ Gesundheitsholding in Orange erstrahlen. Damit setzen wir ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen.“
Mehr als 60 Krankenhäuser in ganz Österreich – darunter auch alle Kliniken der OÖ Gesundheitsholding – unterstützen die Kampagne heuer wieder mit einer Beleuchtung, oder der Verteilung von Informationsmaterialen dazu. In den Kliniken sind auch Opferschutzgruppen eingerichtet, die eine wichtige Rolle bei der Erkennung von Gewalt gegen Frauen haben. Ziel der Opferschutzgruppen ist es, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sensibilisieren, damit diese Opfer von häuslicher Gewalt erkennen und frühzeitig darauf reagieren. Mit diesen Gewaltschutzgruppen und den Gewaltopferbetreuungsteams leisten die OÖG und KUK einen wertvollen Beitrag bei der Erkennung von Gewalt und Versorgung von Gewaltbetroffenen. Die betroffenen Patientinnen und Patienten können auf kompetente und diskrete Unterstützung in Form von Beratung, Information und Weitervermittlung an Gewaltschutzeinrichtungen in Oberösterreich vertrauen.
Zudem entwickelten Expertinnen aus den Fachbereichen Medizin, Pflege, Klinische Sozialarbeit und Recht der OÖG-Regionalkliniken ein neues E-Learning-Modul „Umgang mit gewaltbetroffenen Patientinnen und Patienten – Erkennen. Ansprechen. Versorgen. Spuren sichern“. Dieses computergestützte Training steht allen interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der OÖG und KUK zur Verfügung. Es gibt grundlegende aufklärende Informationen über Gewalt, über die gesundheitlichen Auswirkungen, das Erkennen von Gewalt, den konkreten Umgang mit Gewaltbetroffenen im Klinikalltag bzgl. gerichtstauglicher Spurensicherung und Fotodokumentation sowie über Anzeige- und Verschwiegenheitspflichten.
„Gewalt an Frauen und Mädchen hat viele Gesichter – angefangen bei Mobbing über sexuelle Belästigung bis hin zu Vergewaltigung. Daher ist es uns ein so großes Anliegen, den Ausbau der Frauenhäuser in Oberösterreich voranzutreiben, das Netz der regionalen Frauenberatungsstellen sowie das Bewusstsein für Gewalt an Frauen in Oberösterreichs Spitälern weiter zu stärken“, erklären Stelzer und Haberlander.
Gerade in Zeiten von Corona ist es besonders notwendig, Mädchen und Frauen, die einsam sind oder sich anderen Herausforderungen stellen müssen, bei individuellen Anliegen auch online zu unterstützen. Deshalb wurde vergangenes Jahr die Online-Frauenberatung Oberösterreich www.frauenberatung-ooe.at ins Leben gerufen. Nähere Informationen zu den unterschiedlichen Angeboten findet man direkt beim Frauenreferat des Landes OÖ oder auf der Homepage des Frauenreferates unter www.frauenreferat-ooe.at.