In den Linzer Redoutensälen wurde am 9. Dezember im Rahmen eines Festaktes der OÖ Menschenrechtspreis 2024 verliehen. „Die Arbeit der diesjährigen Preisträger zeigt, dass wir noch viele Etappen vor uns haben, um dem vor nunmehr 76 Jahren verabschiedeten Grundrechtskatalog in der ganzen Welt zum Durchbruch zu verhelfen. Sie zeigt aber auch, wieviel Engagement es dafür gibt. Die diesjährigen Preisträger erfüllen die Menschenrechte mit Leben, sie sind der Motor von Veränderungen und schlagen Alarm, wenn diese Rechte verletzt werden. Danke an dieser Stelle, für die Arbeit all jener, die sich in den Dienst der Menschenrechte gestellt haben“, erklärte Landeshauptmann Thomas Stelzer.
1996 wurde der Menschenrechtspreis vom Land Oberösterreich erstmals ausgelobt. Seit 2018 wird der mit insgesamt 20.000 Euro dotierte Preis in einem Intervall von zwei Jahren vergeben. Die 18 Nominierungen für heuer wurden von einer unabhängigen Expertenjury bewertet. Das Ergebnis: Heinz Wegerer und das Begegnungszentrum „Point of Ukraine“ in Linz werden mit dem Menschenrechtspreis 2024 des Landes Oberösterreich ausgezeichnet, sie teilen sich das Preisgeld.
Die Preisträger 2024
Heinz Wegerer engagiert sich seit einem Jahrzehnt unermüdlich für die humanitäre Hilfe, für Entwicklungszusammenarbeit und für die Wahrung, den Schutz und die Durchsetzung der Menschenrechte. Als Gründer, ehrenamtlicher Obmann und Geschäftsführer des Vereins „Arbing meets Africa“ und als Vorstandsmitglied der gleichnamigen kenianischen NGO unterstützt er die „Arbing School Kamobo“ in West-Kenia, die derzeit 360 Kindern eine Ausbildung ermöglicht. Als Mitarbeiter bei „Ärzte ohne Grenzen“ führten ihn seine Einsätze in zahlreiche Kriegs- und Krisengebiete (Ukraine, Jemen, Zentralafrikanische Republik, Kongo, Syrien und Irak). Seit 2022 ist Heinz Wegerer für die Organisation „Hilfswerk International“ tätig und derzeit als Nothilfekoordinator für Projekte in der Ukraine (an den Frontlinien im Osten und Süden) sowie im Erdbebengebiet Türkei/Syrien verantwortlich Im Rahmen seiner gefährlichen Einsätze versucht er auch immer wieder, die Menschen in Österreich – auch durch Medienauftritte – für die Krisengebiete dieser Welt und das Leid der Menschen dort zu sensibilisieren.
Das Begegnungszentrum „Point of Ukraine“ hat wesentlich dazu beigetragen, das Ankommen und die Integration von Vertriebenen aus der Ukraine in Oberösterreich zu erleichtern. Oksana Kuzo gründete das Zentrum unmittelbar nach Kriegsausbruch im März 2022. Als „Info-Point“ etablierte es sich rasch als erste Anlaufstelle in Linz, wo Ukrainerinnen und Ukrainer von Freiwilligen in ihrer Muttersprache zu Alltags- und Integrationsfragen beraten wurden. Im August 2022 stieg die „Caritas OÖ“ als Partnerin ein. In einem einzigartigen, innovativen Kooperationsprojekt, das professionelles Projektmanagement und ehrenamtliches Engagement erfolgreich vereint. So werden nun an mindestens sechs Tagen in der Woche (ausgenommen Schulferien) Kurse angeboten, ein Schwerpunkt liegt auf dem Erlernen der deutschen Sprache. Bis heute profitierten bereits über 500 Personen mit mehr als 13.000 Kursteilnahmen vom Angebot im Begegnungszentrum „Point of Ukraine“.