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LH Stelzer: Frisches Kapital und Zivilgesellschaft sollen KI-Innovationen vorantreiben

  1. Erste Workshops im Rahmen der Exzellenzstrategie
  2. Breite Einbindung auf Oberösterreichs Weg zur Pionierregion für industrielle KI

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in industrieller Produktion sowie in der Zivilgesellschaft ist für die oberösterreichische Wirtschaft und die Menschen im Land „eine Riesenchance“. Das betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer im Rahmen zweier Workshops zu den Themen Risikokapital für KI-Start-ups und KI im ehrenamtlichen Bereich. Diese beiden Workshops sind die ersten von vielen Schritten im Rahmen der Exzellenzstrategie, die LH Stelzer ins Leben gerufen hat. Im Landeshaushalt 2026 sind für KI und Digitale Innovationen im Rahmen des Innovations- und Investitionsprogramm „Impuls 26“ insgesamt 20 Millionen Euro vorgesehen.

Künstliche Intelligenz ist ein entscheidender Wachstums- und Innovationsmotor. Sie erhöht die Produktivität, schafft neue Geschäftsmodelle, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und entlastet Mitarbeitende von Routinetätigkeiten. Damit wird KI zu einem zentralen Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg und die Zukunftssicherung eines Standorts. Das gilt natürlich vor allem in einem Arbeits-, Wirtschafts- und Innovationsland wie Oberösterreich. „KI bietet enorme Chancen für unser Land – für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe, für die tägliche Arbeit unserer Beschäftigten und für die vielen engagierten Menschen im Ehrenamt. Unser Ziel ist, diese Chancen so zu nutzen, dass ein echter Mehrwert für die Menschen entsteht“, so LH Stelzer.

In Oberösterreich gibt es dafür hervorragende Voraussetzungen, nannte Stelzer eine erfolgreiche Industrie und Wirtschaft, starke Bildungs- und Forschungseinrichtungen, gut ausgebildete und leistungsbereite Arbeitskräfte und eine aufgeschlossene Zivilgesellschaft mit engagierten Ehrenamtlichen.

„Oberösterreich bringt alles mit, um eine führende KI-Region zu werden: wirtschaftliche Stärke, innovative Forschung und eine Gesellschaft, die offen für neue Entwicklungen ist“, betonte der Landeshauptmann.

Ziel der Exzellenzstrategie KI ist es, Oberösterreich zu einer Pionierregion für industrielle KI zu machen, sagte JKU-Professor Meinhard Lukas. Dies gelinge nur dann, wenn sich neben Industrie und Wirtschaft auch breite Teile der Bevölkerung mit dem Thema befassen und den öffentlichen Diskurs entsprechend gestalten.

Stelzer ergänzte: „Wir wollen eine KI-Region, die Innovation nicht nur im industriellen Umfeld nutzt, sondern sie in die Breite bringt – zu den Menschen, in die Gemeinden, in die Vereine.“

Nötig sei einerseits Risikokapital, damit Start-ups nicht in andere Regionen auswandern müssen, betonte der Linzer Wirtschaftsprofessor Teodoro Cocca. Vorbilder für Venture-Capital-Fonds, die neben Banken und Versicherungen auch von der öffentlichen Hand – anstelle von Förderungen – gespeist werden, gebe es demnach etwa in Bayern. Diese bieten die Chance, dass die öffentliche Hand bei entsprechender Rendite sogar Gewinne lukrieren könne. Sie würden zudem verhindern, dass entsprechende Investitionen den öffentlichen Schuldenstand erhöhen.

Dazu Stelzer: „Damit KI-Start-ups in Oberösterreich wachsen können, brauchen sie die nötigen Mittel und ein Umfeld, das sie stärkt. Wir wollen, dass die Innovationen von heute die Arbeitsplätze von morgen im Land schaffen – und nicht anderswo.“

KI-Anwendungen bieten andererseits auch für heimische Vereine und damit für die Zivilgesellschaft große Chancen. Weil es mitunter schwierig sei, Funktionärinnen und Funktionäre im ehrenamtlichen Bereich zu finden, könnten viele Verwaltungsaktivitäten mittels KI automatisiert werden, sagte Lukas Krainz, Gründer des Start-ups „Vereinsplaner“, beim zweiten Workshop.

Hier werde die Servicestelle Ehrenamt des Landes Oberösterreich ansetzen, betonte deren Leiter Ludwig Seiringer. So werde man entsprechende mehrteilige Schulungsangebote mit allgemeinen Einführungen, vertiefenden Online-Schulungen sowie individuellen Beratungen anbieten.

Stelzer hielt fest:
„Oberösterreich ist ein Land des Ehrenamts. Wenn KI helfen kann, den Verwaltungsaufwand zu reduzieren und den Menschen mehr Zeit für die eigentliche, menschliche Arbeit im Verein zu geben, dann ist das ein echter Gewinn für das Miteinander im Land.“

Im Zuge der Exzellenzstrategie wird es in den kommenden Monaten weitere Workshops geben, um das Thema KI weiter in die Breite zu bringen.

„Wir wollen eine KI-Region, die innovativ und verantwortungsvoll ist – und die niemanden zurücklässt. Deshalb beziehen wir Wirtschaft, Verwaltung und die Zivilgesellschaft gleichermaßen ein“, sagte Stelzer abschließend.

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