Die Generalversammlung des Vereins Musica Kremsmünster hat am vergangenen Freitag den Vereinsvorstand ermächtigt, die Exponate des Musikinstrumentenmuseums auf Schloss Kremsegg zur weiteren Präsentation und Beforschung an das OÖ. Landesmuseum zu übertragen.
Für den Verein wurde es zusehends schwieriger, den Betrieb des Musikinstrumentenmuseums zu führen. Der inhaltliche Zuschnitt des Museums macht es generell schwierig, über das interessierte Fachpublikum hinaus Besucher/innen anzusprechen. Mit rund 1.000 Besucher/innen pro Jahr blieben die Zahlen jedoch trotz intensiven Bemühens weit hinter den Erwartungen. Ohne eines Förderzuschusses aus dem Kulturbudget des Landes OÖ in der Höhe von 470.000 Euro jährlich ist der Fortbestand des Museums nicht mehr zu sichern.
Nach genauer Prüfung wurde empfohlen, das Musikinstrumentenmuseum von Kremsmünster in das OÖ. Landesmuseum zu überführen. Derzeit laufen diesbezüglich Gespräche zwischen dem Land OÖ und dem Verein Musica Kremsmünster. Ziel ist es, die Musikinstrumente auch weiterhin der musikwissenschaftlichen Forschung bestmöglich zugänglich zu machen.
„Wir haben auf Schloss Kremsegg eine kulturgeschichtlich interessante Sammlung von Blas- und Tasteninstrumenten, die auch immer wieder international beforscht wird. Wir wollen diesem Umstand Rechnung tragen und die Sammlung künftig ins OÖ. Landesmuseum transferieren, wo sie – gemeinsam mit den dazugehörigen Musikalien – weiterhin von den Studierenden und Lehrenden der Anton Bruckner Privatuniversität und anderen Wissenschaftlern beforscht werden kann“, betont Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.
„Schloss Kremsegg ist seit mehr als 20 Jahren fixer Bestandteil unseres so vielfältigen kulturellen Lebens in Kremsmünster. Natürlich wäre es ein schmerzlicher Verlust, aber es gibt sachliche und stichhaltige Argumente für diese Entscheidung, denen wir uns nicht verschließen können. Dass die langjährigen Mitarbeiter bei der Suche nach neuen Jobs bestmöglich unterstützt werden, sowie Schloss Kremsegg eine neue Verwendung findet, die dem historischen Stellenwert entspricht, ist mir ein besonders Anliegen. Ich vertraue darauf, dass wir eine gute Lösung erzielen“, so der Bürgermeister von Kremsmünster, Gerhard Obernberger.
Mit der Übernahme der Musikinstrumente durch das OÖ. Landesmuseum wird sichergestellt, dass die Musikinstrumente konservatorisch und restauratorisch bestmöglich verwahrt werden, was im Sinne eines sorgsamen Umgangs mit Kulturgut von besonderer Bedeutung ist.