Vor 400 Jahren entdeckte Johannes Kepler in Linz sein drittes Gesetz der Planetenbewegung
Das Land Oberösterreich feierte heute gemeinsam mit der Johannes Kepler Universität ein ganz besonderes Jubiläum. Zum Gedenken an eine Persönlichkeit, die die Welt und ihre Glaubenssätze tiefgehend veränderte: Multitalent Johannes Kepler. Er war Naturphilosoph, Mathematiker, Astronom, Astrologe, Optiker und Theologe.
Vor 400 Jahren, genau am 15. Mai 1618, entdeckte Johannes Kepler in Linz sein drittes Gesetz der Planetenbewegung, Sein Ergebnis publizierte er in „Harmonices mundi“ („Die Harmonie der Welt“). Er ging – nicht nur damit – in die Geschichte der Menschheit ein.
Kleine Sensation: Neue Erkenntnisse über Kepler in Linz
Johannes Kepler war mit Oberösterreich ganz besonders verbunden. In keiner anderen Stadt lebte er so lange wie in Linz. Hier blieb er insgesamt 14 Jahre. Kepler bezeichnete in Briefen Österreich immer wieder als sein zweites Vaterland und Linz als seine Heimatstadt. Hier erlebte er auch privat eine glückliche Zeit als Familienvater und hier gelang ihm der Höhepunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit.
Der wichtigste Wohnort Keplers in Linz – und damit auch der Ort der Entdeckung des dritten Keplergesetzes – war bisher aber unbekannt. Nach langwierigen Forschungen gelang es dem Linzer Amateurastronomen Erich Meyer nun, dieses Haus als Hofgasse Nr. 7 zweifelsfrei zu identifizieren. Damit ist also auch das letzte Geheiminis über Keplers Leben in Linz gelüftet worden. Eine offizielle Gedenktafel am Haus erinnert jetzt an die Wohn- und Wirkungsstätte Keplers in der Linzer Altstadt.
LH Stelzer: „Talente fördern: Man muss nicht Kepler heißen, um ein Kepler zu werden“
„Johannes Kepler war ein sogenanntes Multitalent. Und er konnte sein Talent auch entsprechend ausüben. Genau das ist es, was wir in Oberösterreich wollen und brauchen. Wir müssen die Menschen unterstützen ihre Talente zu erkennen und diese zu fördern. Denn der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Oberösterreich braucht viele junge Kepler. Menschen, die wissen, was sie wollen, die in ihrem Beruf aufgehen, über den Tellerrand hinausblicken und sich trauen. Oberösterreich muss das Land der Möglichkeiten für die verschiedensten Talente in diesem Land werden. Für jeden und für jedes Talent. Man muss nicht Kepler heißen, um ein Kepler zu werden“, so Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.
Rektor Lukas: Pioniergeist und Erfindungsreichtum wirken bis heute nach
„Dass unser Genius loci mit seinen Kepler’schen Gesetzen vor 400 Jahren die Grundlage für die heute gültige Himmelsphysik geschaffen hat, unterstreicht seinen Pioniergeist“, betont der Rektor der Johannes Kepler Universität, Meinhard Lukas. „Der Erfindungsreichtum des Namenspatrons der JKU wirkt bis heute nach und ist Grundlage und zugleich Auftrag: Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter der Kepler Universität widmen sich mit Mut und Beharrlichkeit tagtäglich dem Neuen. Mit ihrer Forschungsarbeit an Oberösterreichs größter Bildungs- und Forschungseinrichtung gestalten sie so die nachhaltige Weiterentwicklung des Standortes aktiv mit.“
Pr Präsentation von Kepler-“Schätzen” bei der Jubiläumsfeier
Das Schaffen Keplers wurde auch auf der Bühne präsentiert: So konnten „Kepler-Schätze“ aus der Oö. Landesbibliothek im Original zur Schau gestellt werden: die sogenannten Rudolphinischen Tafeln mit Weltkarte. Eine Rarität, die als ein Höhepunkt der deutschen Weltkartenproduktion gilt – und ein Unikat: Ein Stammbuch mit Keplers handschriftlicher Widmung.
Kepler-Biograph Posch als ein weiterer Höhepunkt des Abends
Als Redegast für den Abend konnte auch Privatdozent DDr. Thomas Posch gewonnen werden. Er veröffentlichte erst im letzten Jahr die Kepler Biographie: „Die Entdeckung der Weltharmonie“.