Grund zum Feiern gab es am Freitag an der Johannes Kepler Universität Linz. Im Beisein des Vizerektors für Forschung Univ.-Prof. Dr. Alexander Egyed, des Landeshauptmann-Stellvertreters Mag. Thomas Stelzer, Dr. Franz Reitbauer und DIin (FH) Bettina Schrenk von Greiner Packaging, Ing. Karl Stöger von SML, des Institutsvorstands Univ.-Prof. Dr. Jürgen Miethlinger, MBA sowie weiterer in- und ausländischer Gäste wurde am Institut für Polymer Extrusion und Compounding eine weltweit einzigartige Coextrusionsanlage im Wert von rund 1,2 Millionen Euro in Betrieb genommen.
Die JKU setzt damit gemeinsam mit ihren PartnerInnen einen weiteren wesentlichen Schritt in der Innovationsoffensive Produktionsforschung an der zukunftsweisenden Schnittstelle von Kunststofftechnik und Industrie 4.0.
Coextrusionsfolienanlage
Die in ihrer Konzeption weltweit einzigartige Coextrusionsfolienanlage wird am Institut für Polymer Extrusion und Compounding (IPEC) für die kooperative Forschung, Produkt- und Prozessentwicklungen und die forschungsgetriebene Lehre verwendet. Die Coextrusionsfolienanlage ist speziell für die Produktion von mehrschichtigen Folien für den Verpackungsbereich und industrielle Anwendungen maßgeschneidert. Die Anlage besteht u.a. aus sechs Extrudern, Schmelzefiltern, Schmelzepumpe, Statikmischern, Feedblock/Breitschlitzdüse, 3-Walzenglättwerk, Automatikwickler, Messeinrichtungen, Mikroprozessorsteuerung und Prozessleitstandintegration. Viele dieser Anlagenkomponenten sind in ihrer maschinenbaulichen, verfahrenstechnologischen und mechatronischen Ausführung Unikate.
Forschung
Die geplanten und zum Teil bereits gestarteten F&E-Projekte sind im Bereich „Produktionstechnologien der Zukunft“ positioniert und inkludieren folgende Aspekte:
- Produktion von neuartigen Barrierefolien für die Verpackungsbranche mit mikro- und nanometerdünnen polymeren Sauerstoffbarriereschichten
- Verarbeitung von fortschrittlichen Rohstoffen auf synthetischer wie auch auf nachwachsender Basis sowie Polymercompounds zu innovativen Folienverbunden
- Entwicklung effizienterer Plastifizier- und Direktextrusionstechnologien
- Entwicklung neuartiger Schmelzefiltersysteme und Realisierung eines 100%-Rezyklat-Managements
- Produktion von neuartigen hochtemperaturbeständigen Mehrschichtfolien
- Kognitive und adaptive Anlagenkonzepte (Industrie 4.0)
Mehrere Doktor-, MSc- und BSc-Arbeiten werden rund um diese Forschungsthemen durchgeführt. Damit sollen eine effizientere Ressourcen- und Rohstoffnutzung, effizientere und flexiblere Produktionstechnologien und hochwertigste Produkte erreicht werden.