Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer/Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner: „Mutige Innovation sind genau das, was wir jetzt brauchen. Sie verschaffen uns nicht nur einen Vorsprung, sondern spornen auch an.“
Auch heuer hieß es wieder „Vorhang auf“ für die innovativsten Köpfe unseres Bundeslandes. 83 Einreichungen gingen in das Rennen um den OÖ. Landespreis für Innovation 2025. In der Kategorie „Kleine und Mittlere Unternehmen“ siegte die voidsy gmbh, in der Kategorie „Großunternehmen“ die EV Group (EVG). Die Kategorie „Forschungseinrichtungen“ entschied die NXAI GmbH für sich. Der Jurypreis für radikale Innovationen ging an die RECENDT – Research Center for Non-Destructive Testing GmbH. „Es braucht Mut, um Neues zu denken – und noch mehr, um es umzusetzen. Dass auch heuer wieder so viele Unternehmen am Wettbewerb teilgenommen haben, beweist die Innovationskraft made in Oberösterreich“, unterstrichen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner bei der Preisverleihung in Linz.
„In Oberösterreich entstehen viele kreative, innovative und auch mutige Ideen. Der OÖ. Landespreis für Innovation hat einmal mehr gezeigt, wie viel Potenzial in unserem Bundesland steckt. Es freut mich zu sehen, wie engagiert Menschen an Lösungen arbeiten, die das Leben verbessern und den Standort stärken. Dieser Einsatz verdient Anerkennung – und macht Hoffnung für das, was vor uns liegt“, betonte Landeshauptmann Stelzer.
„Unsere Betriebe und Forschungsteams tragen tagtäglich dazu bei, dass Oberösterreich auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt. Es ist unser Ziel, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Neues entstehen kann – mit Blick auf Qualität und Nachhaltigkeit. Denn nur wer auf Zukunftstechnologien setzt, bei Produkten und Dienstleistungen neue Wege geht und innovative Strategien verfolgt, kann erfolgreich Weiterentwicklungen in Gang setzen“, unterstrich Landesrat Achleitner.
Der Landespreis für Innovation 2025 ist eine Kooperation des Landes Oberösterreich und der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern, wie der WKO Oberösterreich – sparte.industrie und der Sparkasse OÖ.
„Oberösterreich begegnet den aktuellen Herausforderungen mit Innovation! Neben der nachhaltigen und der digitalen Transformation adressieren die eingereichten Innovationen Prozessoptimierung, Automatisierung, neue Materialien und deren Prüfung. KI und Robotik werden dabei stark genutzt“, erklärte Martin Bergsmann, Spartenobmann-Stellvertreter der sparte.industrie der WKO Oberösterreich.
„Innovation ist mehr als technischer Fortschritt – sie ist der Schlüssel für eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen in der Region. Als Sparkasse OÖ sehen wir es als unsere Verantwortung, richtungsweisende Ideen zu fördern, denn die Pionierleistungen von heute sichern die Arbeitsplätze und den Wohlstand von morgen. Umso wichtiger sind Institutionen wie der ‚Landespreis für Innovation‘, denn er würdigt jene Menschen, die mit Mut und Kreativität einen Mehrwert für unsere Gesellschaft schaffen“, so Manuel Molnar, Vorstandsdirektor CSO Sparkasse OÖ.
Die Gewinner und ihre Innovationen:
Kleine und mittlere Unternehmen: voidsy gmbh | voidsy 3D V-ROX: Effizienz trifft Innovation – der intelligente Blick ins Bauteilinnere
Die zerstörungsfreie Prüfung ist in sicherheitsrelevanten Branchen wie Luft- und Raumfahrt, Automobil und Energie unverzichtbar. Bisher eingesetzte Prüfverfahren wie die Ultraschalltechnik sind aufwendig, teuer und brauchen Koppelmedien, die Prozesse verlangsamen und zusätzliche Ressourcen beanspruchen. Das 3D V-ROX System bietet erstmals eine kompakte Lösung, die Material- und Bauteildefekte dreidimensional sichtbar macht. Ein neues Rekonstruktionsverfahren ermöglicht eine thermographische Tomographie, die eine schnelle, berührungslose und bildgebende Inspektion erlaubt. Die Technologie kommt ohne Strahlung oder Chemikalien aus und ist damit umweltfreundlich. Ein großer Vorteil: Die Prüfkosten sinken deutlich. Durch automatisierte Abläufe spart das System bis zu 80 % im Vergleich zu herkömmlichen Ultraschallprüfverfahren. Damit eignet es sich besonders für den großflächigen industriellen Einsatz, insbesondere in der Serienproduktion und bei der Wartung komplexer Bauteile.
Großunternehmen: EV Group (EVG) | IR LayerRelease™ Technologie revolutioniert Mikrochip-Skalierung
Die Miniaturisierung modernster Hochleistungschips stößt an ihre Grenzen. Um neue Halbleiter-Architekturen zu entwickeln, braucht es neue Produktionsmethoden. Eine solche kommt vom Maschinenbauer EV Group (EVG) aus St. Florian am Inn. In der Mikroelektronik gewinnt die 3D-Integration an Bedeutung: Dabei werden verschiedene „Chiplets“ mit integrierten Schaltkreisen oder anderen funktionalen Elementen übereinander gestapelt und in einem einzigen Chip verpackt. So lassen sich Stromverbrauch, Leistung, Größe und Kosten weiter optimieren. EVG treibt als Weltmarktführer das sogenannte Waferbonden voran – dabei werden zwei Wafer oder Substrate dauerhaft oder vorübergehend verbunden. Mit der neuen IR LayerRelease™ Technologie kann EVG diese Verbindung wieder lösen. So entsteht ein präziser Schichtaufbau im Nanometerbereich für kommende Transistor-Generationen.
Forschungseinrichtungen: NXAI GmbH | xLSTM: Die neue KI-Algorithmusklasse in Europa
Mit xLSTM wurde in Linz eine neue Klasse von KI-Architektur entwickelt, die industrielle Anwendungen schneller, energieeffizienter und besser macht. Die Technologie stammt vom oberösterreichischen Deeptech-Unternehmen NXAI, gegründet von KI-Pionier Sepp Hochreiter und Digital-Unternehmer Albert Ortig, in Zusammenarbeit mit der Johannes Kepler Universität Linz. Führende Cloud-Plattformen, Chip-Hersteller und Industrieunternehmen setzen bereits auf xLSTM als europäische Alternative zu rechenintensiven US-Modellen. Besonders in der Industrie ermöglicht xLSTM genaue Vorhersagen, autonome Abläufe und ressourcenschonende Datenverarbeitung – direkt an Maschinen und Anlagen. Die Innovation aus Linz positioniert Oberösterreich sichtbar auf der globalen KI-Landkarte – als Standort, der Künstliche Intelligenz nicht nur erforscht, sondern erfolgreich in die industrielle Praxis bringt.
Jurypreis für radikale Innovationen: RECENDT – Research Center for Non-Destructive Testing GmbH | Quanten-Fourier-Transform-Infrarot-Spektrometer für die zerstörungsfreie Materialprüfung
Quantensensorik erlaubt Messungen mit einer Genauigkeit, die klassische Sensoren deutlich übertrifft. In diesem Projekt entstand ein Quanten-Fourier-Transformations-Infrarot-Spektrometer (QFTIR). Es nutzt Energieverschränkung zwischen Photonenpaaren für chemische Analysen. Dadurch können Informationen aus dem infraroten Spektralbereich gewonnen werden, obwohl die Messung im sichtbaren Spektralbereich erfolgt – mit hochauflösenden, sensitiven Detektoren wie kostengünstigen Kameras. Die speziell entwickelte Breitband-Quantenquelle ermöglicht kostengünstige, hochempfindliche Anwendungen, die von Biomedizin über Gasanalyse und Rohstoffcharakterisierung in der Kreislaufwirtschaft bis zu industrieller Prozessüberwachung reichen. Das QFTIR-System zeigt eine hohe Kurz- und Langzeitstabilität und sein Signal-Rausch-Verhältnis liegt bei gegebener Messleistung um Größenordnungen über dem klassischer Instrumente.
Alle Preisträger 2025 im Überblick:
Kleine und mittlere Unternehmen:
- Platz 1: voidsy gmbh (Wels) | voidsy 3D V-ROX: Effizienz trifft Innovation – der intelligente Blick ins Bauteilinnere
- Platz 2: Peak Technology GmbH (Holzhausen) | NEW ATHENA FMS – Europas nächstes Weltraumteleskop
- Platz 3: framag Industrieanlagenbau GmbH (Frankenburg am Hausruck) | Wasserstoffbetriebenes Brennschneidsystem
Großunternehmen:
- Platz 1: EV Group (EVG) (Sankt Florian am Inn) | IR LayerRelease™ Technologie revolutioniert Mikrochip-Skalierung
- Platz 2: Scheuch (Aurolzmünster) | TACO₂ – das neue Verfahren zur industriellen CO₂-Abscheidung
- Platz 3: STIWA Automation GmbH (Attnang-Puchheim) | Elektrolytbefüllung von prismatischen Li-Ionen Batterien
Forschungseinrichtungen:
- Platz 1: NXAI GmbH (Linz) | xLSTM: Die neue KI-Algorithmusklasse in Europa
- Platz 2: Johannes Kepler Universität Linz (Linz) | Internationale Validierung eines neurochirurgischen OP-Simulators – MEDUSA
- Platz 3: Software Competence Center Hagenberg (Hagenberg im Mühlkreis) | TRUSTIFAI: Qualitätssiegel für KI-Systeme
Jurypreis für radikale Innovationen:
- RECENDT – Research Center for Non-Destructive Testing GmbH (Linz) | Quanten-Fourier-Transform-Infrarot-Spektrometer für die zerstörungsfreie Materialprüfung
Aus allen Einreichungen wurden drei Unternehmen für die Teilnahme am Staatspreis Innovation 2026 sowie je ein Unternehmen für die österreichweiten Sonderpreise VERENA (Energie-Innovationen von Unternehmen in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Kooperationspartnern) und ECONOVIUS (innovative KMU) ausgewählt:
Nominierung VERENA:
- framag Industrieanlagenbau GmbH | Wasserstoffbetriebenes Brennschneidsystem
Nominierung ECONOVIUS:
- GENSPEED Biotech GmbH | Schnelle und präzise Diagnostik von Infektionen nach Gelenkimplantationen
Nominierungen Staatspreis Innovation:
- EV Group (EVG) | IR LayerRelease™ Technologie revolutioniert Mikrochip-Skalierung
- Scheuch | TACO₂ – das neue Verfahren zur industriellen CO₂-Abscheidung
STIWA Automation GmbH | Elektrolytbefüllung von prismatischen Li-Ionen Batterien



