Agrar-FH in Oberösterreich: Studienangebot startet im WS 2018
Das Arbeitsprogramm der österreichischen Regierung sieht die Stärkung der landwirtschaftlichen Bildung mittels Fachhochschulen vor. Die reguläre Ausschreibung ist für 2019 geplant. Grundsätzlich soll der Anteil an FH-Studierenden steigen und die Durchlässigkeit zwischen wissenschaftlicher und praxisorientierter Ausbildung forciert werden. Generell haben sich Fachhochschulen in den vergangenen Jahren mit ihrer praxisorientierten Ausbildung zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Nun gilt es dieses Erfolgsmodell auch in der agrarischen Bildung umzusetzen. Oberösterreich startet demnach bereits im Wintersemester 2018 mit einem agrarischen Studienangebot an der FH Wels.
Positionierung Oberösterreichs als führenden Agrar- und Lebensmittelindustriestandort weiter ausbauen
„Unsere Landwirtschaft ist mitsamt den vor- und nachgelagerten Bereichen ein bedeutender Player am Markt und wichtig für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich. Dem kann mit dem Start eines agrarischen Studienangebotes an der FH in Wels nun Rechnung getragen werden“, so Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, der für einen weiteren Ausbau des Studienangebotes in Oberösterreich in dieser Fachrichtung großes Potential sieht.
„Oberösterreich ist das agrarische Produktionsbundesland Nummer 1. Und wie in anderen Bereichen wird auch die landwirtschaftliche Produktion und Lebensmittelindustrie smarter und digitaler. Nun liegt es an uns, international konkurrenzfähig zu bleiben und den Wirtschaftsstandort Oberösterreich mit zukunftsorientiertem, hochqualifiziertem Personal abzusichern. Dazu brauchen wir agrarische Fachhochschulstudiengänge“, so Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
„Die FH Oberösterreich ist heute ein sehr wichtiger Innovationspartner für unsere oberösterreichische Industrie. Durch die Ergänzung des bestehenden technischen Studienportfolios um ein Angebot im Themengebiet Agrarwissenschaften wird die FH Oberösterreich in Zukunft noch mehr gesuchte Akademiker/innen ausbilden sowie Projekte im Themengebiet der Agrarwissenschaften verstärkt vorantreiben. Diese technologischen Innovationen für den Agrarbereich werden dann auch sicherlich dazu beitragen, die Positionierung Oberösterreichs als führender Agrar- und Lebensmittelindustriestandort weiter auszubauen. Denn das Thema Lebensmittel/Ernährung ist ganz bewusst eines von fünf Aktionsfeldern im Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm ‚Innovatives OÖ 2020‘“, unterstreicht Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent LH-Stv. Dr. Michael Strugl.
Studiengang Agrar als Teil der Nummer 1 unter den Fachhochschulen
Die Anknüpfung eines agrarischen Studiengangs an die FH Oberösterreich mit Standort Wels ermöglicht, den entsprechenden Beschluss der oberösterreichischen Landesregierung vorausgesetzt, eine rasche und kostengünstige Realisierung, da die Strukturen, das Know-How und die Kompetenzen für eine erfolgreiche Lehre und Forschung zur Verfügung stehen.
„Der Studiengang Agrartechnologie- und –management wird damit ein Teil der Nummer 1 unter den Fachhochschulen. 2016 wurde sie zur besten des Landes gewählt. Mit dem Ausbau der Fachrichtung Agrar wird der Studien- und Wirtschaftsstandort Oberösterreich weiter attraktiviert“, zeigt sich LH Stelzer erfreut, denn „das Wirtschafts- und Forschungsland OÖ braucht die bestausgebildetsten Köpfe in allen Sparten. Daher investieren wir laufend in den Standort Oberösterreich und unsere bildungs- und Forschungseinrichtungen, damit wir auch weiterhin im Wettbewerb der Regionen erfolgreich sind.“
Die Digitalisierung der Agrarbranche – unter dem Stichwort Landwirtschaft 4.0 – zielt dabei nicht auf eine bloße Ertragsoptimierung ab. Neben der nachhaltigen Nutzung der Ressourcen stehen die Themen Tiergesundheit und Tierwohl sowie die Effizienz im Fokus der Diskussion über die Entwicklung der Branche. Im Zentrum der Ausbildung werden demnach Konzepte der integrierten Produktion und der nachhaltigen Intensivierung stehen, die die steigenden Qualitätsanforderungen an das Lebensmittel und seine Rahmenbedingungen in der Erzeugung abbilden.
„Im Zuge des agrarischen Studiengangs an der FH Oberösterreich wird deshalb die praktische Komponente, die im universitären Bildungsbereich häufig zu kurz kommt, im Zentrum stehen. Denn unsere Agrar- und Lebensmittelbranche verdient die bestausgebildetsten jungen Köpfe. Der Wirtschaftsstandort Oberösterreich trägt somit einmal mehr dem Erfordernis der Wettbewerbsfähigkeit Rechnung – die agrarische Bildung wird sich durch die Verbindung innovativer landwirtschaftlicher und produktionstechnischer Fachgebiete, gepaart mit ökonomischer Praxis abheben und unsere Absolventinnen und Absolventen werden sich zukünftig auch im internationalen Umfeld erfolgreich bewegen“, so Hiegelsberger.
Die Finanzierung dieses ersten Studiengangs wird durch das Agrarbudget des Landes Oberösterreichs getragen und bereits an der MINT Strategie des Bundes ausgerichtet. „Oberösterreich bietet sich aufgrund seiner Strukturen in der Agrar- und Lebensmittelindustrie, die eine enge Kooperation zwischen Ausbildung und Wirtschaft begrüßen, als zentraler Standort an. Der Standort liegt günstig für Studierende aus den westlichen Regionen Österreichs und für die zahlreichen Unternehmen der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft im unmittelbaren Umfeld der FH Oberösterreich“, so der Agrar-Landesrat. Demnach zielt diese Ausbildung, neben dem Berufsfeld der Land- und Forstwirtschaft und des Agrarconsultings auf die Ausbildung von Expertinnen und Experten für die der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Wirtschaftszweige, wie der Düngemittel- und Futtermittelproduktion, der Agrartechnik, deren Handel sowie Betriebe der Lebensmittelverarbeitung und dem Lebensmittelgroß- und Einzelhandel, ab.