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„Mannsbilder“ und Girls Day – Jobs in geschlechteruntypischen Berufen

„Mannsbilder“ und Girls Day

Jobs in geschlechteruntypischen Berufen

Junge Mädchen bzw. Männer für (noch) eher untypische Berufe begeistern – das möchte LH-Stv. Mag. Thomas Stelzer mit den Projekten „Mannsbilder – Männer von morgen“ bzw. dem Girls Day erreichen. In ganz Oberösterreich erhalten heute (28. April 2016) 1.861 Schülerinnen und 662 Schüler erste Einblicke in die Arbeit dieser Zukunftsberufe.

bild3Der Girls Day steht alljährlich ganz im Zeichen der Technik. Exakt 1.861 Schülerinnen aus 122 Schulen verbringen diesen Tag in einem der 200 teilnehmenden handwerklichen, technischen oder naturwissenschaftlichen Betrieben. Dabei können sie ihre Fähigkeiten erforschen, Berufe kennen lernen und wichtige Kontakte knüpfen.

Der Girls Day will die Aufmerksamkeit der Mädchen auf ihnen unbekannte Berufe und Studienrichtungen lenken, gängige Vorurteile abbauen und eine Berufswahl jenseits von Klischees erleichtern. Eltern, Schulen und Betriebe sollen auf das Potenzial der Mädchen aufmerksam gemacht werden und Unternehmen bietet sich die Möglichkeit, interessierte und motivierte Mädchen für sich zu gewinnen“, freut sich Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Thomas Stelzer über die rege Teilnahme.

Mädchen in technischen Lehrberufen in OÖ – Es tut sich was!

In fast allen technischen Berufen zeigt sich ein deutlicher Anstieg bei weiblichen Lehrlingen. So ist etwa im Bereich Metalltechnik und Maschinenbau eine leichte Steigerung von 402 Mädchen (2005) auf 425 Mädchen (2015) zu verzeichnen. Im Vergleich zu 2005 hat sich die Anzahl der weiblichen Lehrlingen in diesem Bereich mehr als verdoppelt.

„Mannsbilder – Männer von morgen“

Parallel zum Girls Day findet heute auch das Projekt „Mannsbilder – Männer von morgen“ statt. 662 Schüler ab zwölf Jahren aus 33 verschiedenen Schulen besuchen heute 90 soziale Einrichtungen: Die Bandbreite an Sozial- und Gesundheitseinrichtungen reicht von Kindergärten, Horten und Jugendheimen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

Die Statistik beweist, dass es großes Potential gibt: Aktuell beträgt der Männeranteil im Pflegebereich österreichweit nur 15,4% (+2,3 Prozentpunkte zu 2013), in der Kinderbetreuung gar nur 2,01%. Oberösterreich liegt zwar – laut Statistik Austria – mit 2,6% an männlichen Kinderbetreuern in der Altersgruppe der 15 bis 29-Jährigen im bundesweiten Spitzenfeld, doch es bedarf einer kontinuierlichen Bewusstseinsbildung um den Anteil zu steigern.

Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Thomas Stelzer begleitete eine Schülergruppe beim Schnuppern in den Landeskindergarten in Linz und machte sich so ein Bild des Aktionstages: „Auch bei der Kinderbetreuung und Erziehung steigt die Nachfrage nach männlichen Mitarbeitern, das sind Berufe mit der einer ausgezeichneten Zukunftsperspektive. Wir müssen aber den jungen Männern noch mehr Mut geben um diese Rollenklischees aufzubrechen. ‚Mannsbilder – Männer von morgen‘ ist eine Chance für junge Männer und viele entdecken so ihr Interesse an Gesundheits- und Sozialberufen.”

Mannsbilder nicht nur für einen Tag

Das Land Oberösterreich möchte mit „Mannsbilder – Männer von morgen“ den Jugendlichen neue Wege in die Zukunft zeigen. Dieses innovative Projekt findet deshalb nicht nur an einem Tag statt, sondern begleitet mittels Information, Beratung oder Workshops die Jugendlichen laufend übers ganze Jahr.

Die Partnerorganisation der Girls Day:

Die enge Zusammenarbeit der Partnerorganisationen ist ein wesentlicher Garant für den Erfolg des Aktionstages. Der Girls Day ist eine Aktion von Landeshauptmann-Stv. Mag. Thomas Stelzer und dem Frauenreferat des Landes OÖ in Kooperation mit Wirtschaftskammer OÖ, Landesschulrat für OÖ, AMS OÖ, Industriellenvereinigung OÖ, Jugendreferat des Landes OÖ, Öst. Gewerkschaftsbund und Arbeiterkammer OÖ.

Frau in der Wirtschaft: Landesvorsitzende Margit Angerlehner:

„Vor allem in technischen Bereichen ist der Frauenanteil nach wie vor sehr gering. Wir als Wirtschaftsvertretung unterstützen den Girls’ Day nach Kräften, weil wir den jungen Frauen aufzeigen wollen, welche vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten es in technischen Berufen gibt, aber auch, welche Chancen sich den Mädchen hier bieten. Frauen soll der Weg ohne Einschränkung in sämtliche Berufsfelder geebnet werden.“

Landesschulrat für OÖ: Präsident Fritz Enzenhofer:

„Ich sehe den Girls Day als große Chance für Mädchen neue Wege zu gehen. Eine Chance, um Mädchen für weniger traditionelle Berufe zu begeistern und zu überzeugen. Denn das eröffnet ihnen zusätzliche Karrierechancen.”, betont Präsident Fritz Enzenhofer. “Daher ist mir eine gezielte Förderung der Mädchen bezüglich Qualifikation für technische Berufe ein besonderes Anliegen.“

AMS OÖ: Geschäftsführerin Birgit Gerstorfer:

Die Wahl des Lehrberufs bzw. der Studienrichtung ist eine wesentliche Entscheidung, die den Lebensweg nachhaltig prägt. Handwerkliche und technische Berufe bieten kreative Tätigkeiten, überdurchschnittliches Einkommen, breite Aufstiegschancen und vielseitige Karrieremöglichkeiten: Sie haben Zukunft und sind eine Chance für Mädchen und Unternehmen. „Der Girls´ Day ist ein wertvoller Schritt zum Traumberuf“, sagt Birgit Gerstorfer, Landesgeschäftsführerin im AMS OÖ, „es lohnt sich mitzumachen“.

Arbeiterkammer OÖ und ÖGB OÖ: AK-Vizepräsidentin und ÖGB-Frauenvorsitzende Elfriede Schober:

Die Arbeiterkammer und der ÖGB sind erfreut darüber, dass es heuer erstmals auch einen Girls Day Junior nur für Volksschülerinnen und einen Girls Day Mini nur für Kindergarten-Mädchen gegeben hat. Bisher waren der Girls Day Junior und der Girls Day Mini für Mädchen und Buben konzipiert. Damit werden nun alle drei Girls Day-Angebote exklusiv für Mädchen angeboten.  Mädchenförderung liegt der Arbeiterkammer Oberösterreich und der Gewerkschaft gleichermaßen am Herzen. Schließlich ist Oberösterreich jenes Bundesland, in dem die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen am weitesten offensteht. Da braucht es gemeinsame Anstrengungen aller Partner/-innen, um dem entgegenzuwirken. Das Interesse der Mädchen für (oftmals eher gut bezahlte) Berufe im technischen Bereich zu wecken, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen das möglich ist , die Mädchen in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken, dass sie das natürlich mindestens so gut können wie Burschen – all das sind wichtige und notwendige Anknüpfungspunkte. „Die Girls Day-Angebote können hier positiv  wirken“, begründet AK-Vizepräsidentin und ÖGB-Frauenvorsitzende Elfriede Schober die Unterstützung von AK und ÖGB Oberösterreich für den Girls Day.

Industriellenvereinigung OÖ: Präsident Dr. Axel Greiner

Unser Leben besteht aus Technik. Egal, ob wir mit Smartphones kommunizieren, mit dem Auto fahren oder zuhause etwas kochen, immer sind technische Geräte in Verwendung. Diese müssen erforscht, entwickelt und hergestellt werden. Der technische Fortschritt und die fortschreitende Digitalisierung unseres Lebens werden in den nächsten Jahren die Arbeitswelt grundlegend verändern und den Bedarf an TechnikerInnen und IngenieurInnen aller Fachrichtungen und Ausbildungsniveaus deutlich erhöhen. „Daher ist es äußerst wichtig, Mädchen möglichst frühzeitig für die Technik zu begeistern und ihnen die Chancen aufzuzeigen, die ein technischer Beruf bietet“, ist Industriellenvereinigung OÖ-Präsident Dr. Axel Greiner überzeugt. „Die Industrie sucht nämlich begeisterte und talentierte Technikerinnen. Ihnen stehen alle Türen für eine tolle berufliche Karriere in der Industrie offen.“

Weitere Informationen zum Girls´s Day unter www.girlsday-ooe.at und zum Projekt „Mannsbilder – Männer von morgen“ unter http://www.familientherapie-zentrum.at

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Fotos: Land OÖ/Dedl

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