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LH Stelzer/BM Karner: Stelen sind ein bleibendes Mahnmal des Gedenkens

Einheitliche Kennzeichnung der ehemaligen Außenlager des KZ-Systems Mauthausen

Land Oberösterreich beteiligt sich an den Realisierungskosten für künftige Stelen in Oberösterreich

Mindestens 90.000 Menschen wurden im KZ Mauthausen und seinen Außenlagern von August 1938 bis Mai 1945 ermordet oder starben unmittelbar nach der Befreiung an den Folgen der Haft. Um diesen Opfern des nationalsozialistischen Terrors in Österreich zu gedenken, an die Schrecken und Grausamkeiten zu erinnern, hat die KZ-Gedenkstätte Mauthausen gemeinsam mit lokalen Gedenkinitiativen eine ikonische Kennzeichnung für sämtliche Außenlager des KZ-Systems Mauthausen entwickelt.

Außenlager-Stelen in Oberösterreich und Niederösterreich

Am 8. Mai 2023 wurde in Melk die erste von bislang vier sogenannten Außenlager-Stelen enthüllt. Hierbei handelt es sich um eine vier Meter hohe Säule aus gestapelten Betondreiecken – in Anlehnung an die „Winkel“, die die Häftlinge gemäß der nationalsozialistischen Ideologie kennzeichneten. Diese 40 Prismen zeigen die Namen aller Außenlager und des Stammlagers Mauthausen sowie deren Entfernung zum jeweiligen Standort an. Die Spitzen der Prismen weisen in die Richtung der Lager und verorten sie so im KZ-System.

Nach Melk folgten Stelen in Gunskirchen (Oberösterreich), Hirtenberg und St. Aegyd (beide Niederösterreich). Am 5. Mai 2025 – genau 80 Jahre nach der Befreiung der Insassen des KZ-Mauthausen durch US-amerikanische Truppen – wurde die korrespondierende Stele am Standort des ehemaligen Hauptlagers Mauthausen enthüllt.

Förderung durch das Land Oberösterreich

Das Land Oberösterreich fördert das Projekt des Mauthausen Memorial, konkret, die Errichtung weiterer Stelen in Oberösterreich, künftig mit bis zu einem Drittel der Errichtungskosten.

Von insgesamt mehr als vierzig Außenlagern des KZ Mauthausen befanden sich 19 auf oberösterreichischem Boden.

„Heuer jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal und dies ist ein Moment, um die Grausamkeiten, die während der Herrschaft der Nationalsozialisten in Österreich geschehen sind, in Erinnerung zu rufen. Das KZ Mauthausen und seine Außenlager brachten tausenden unschuldigen Menschen den Tod. Diese Schrecken in unser Bewusstsein zu holen, ist unsere Aufgabe. Die Außenlager-Stelen sind ein bleibendes Mahnmal unseres Gedenkens und ein sichtbarer Aufruf für ein ,Nie wieder!‘“, sagt Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.

„Ich danke dem Land Oberösterreich und dem Mauthausen Memorial für die Weiterentwicklung des Projekts Außenlagerstelen. Dadurch wird ein wichtiger Beitrag für das regionale Gedenken – als Grundpfeiler einer modernen und zeitgemäßen Erinnerungskultur – gelegt“, so Innenminister Gerhard Karner.

Die Aufarbeitung der Verbrechen des KZ-Systems Mauthausen-Gusen war lange auf das Hauptlager Mauthausen selbst beschränkt“, so Barbara Glück, Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. „Dass es sich um ein weitverzweigtes System mit 40 Außenlagern handelt, wollen wir mit den Außenlager-Stelen, für die wir eng mit lokalen Initiativen zusammenarbeiten, aufzeigen. Diese Partnerschaften sind so wichtig, da es nur dank des Einsatzes dieser Menschen gelingen kann, Gedenken langfristig in den Orten zu verankern.“

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