Oberösterreich baut Abwasserscreening flächendeckend aus – Neues Monitoringprogramm des Landes wird zu bedeutendem Analysetool für Pandemiemanagement
Corona begleitet unsere Gesellschaft nun schon seit mehr als zwei Jahren. Um das Infektionsgeschehen einzudämmen und die Bevölkerung bestmöglich vor einer Ansteckung zu schützen, war es immer wieder notwendig, Lockdowns oder andere Maßnahmen zu beschließen. Expert/innen haben bereits in der Vergangenheit wiederholt einen Anstieg der Infektionszahlen im Sommer prognostiziert. Aktuell steigen die Infektionszahlen analog zu den bundesweiten Zahlen auch in Oberösterreich wieder an, die 7-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner/innen beträgt laut AGES-Dashboard aktuell 471,8 (Stand 27. Juni 2022). Zu Beginn dieses Monats lag dieser Wert noch bei 131,4. Nicht nur aufgrund der deutlich früher wieder einsetzenden Infektionsdynamik ist die Situation im heurigen Jahr mit jener der Jahre 2020 und 2021 nicht zu vergleichen. Die mittlerweile vorherrschenden Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 sind wesentlich ansteckender als frühere Varianten, deshalb wirken saisonale Effekte, etwa der Umstand, dass das Leben der Menschen aufgrund der sommerlichen Temperaturen wieder draußen stattfindet, nicht so stark dämpfend wie in den beiden letzten Jahren. Gleichzeitig gibt es, anders als 2021, keine steigende Immunisierung. Im Gegenteil: Während im Vorjahr im Vergleichszeitraum viele Menschen die 2. Teilimpfung erhalten haben, nimmt der Immunschutz aktuell wieder ab. Der wieder angelaufene Sommertourismus bringt zusätzliche Dynamik in das Infektionsgeschehen. Zwar nehmen die Anzahl der an SARS-CoV2 erkrankten Patientinnen und Patienten in den oberösterreichischen Krankenanstalten wieder zu, aufgrund der mehrheitlich milderen Verläufe ist aber gerade die Situation auf den Intensivstationen nicht mit jener in den Vorjahren vergleichbar.