„Er war ein stiller, manchmal fast introvertierter Künstler, der äußerst feinfühlig an sein künstlerisches Werk heranging. Sein Engagement für die Würde des Menschen und seine künstlerische Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus in unserem Land werden auch kommenden Generationen als Vermächtnis dienen“, würdigt Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer den am Freitag verstorbenen Professor Herbert Friedl. Mit ihm verliere das Land Oberösterreich einen seiner bedeutendsten zeitgenössischen Künstler, so der Landeshauptmann weiter.
Herbert Friedl, 1942 in Unterweitersdorf geboren, war über die Landesgrenzen hinaus einer breiten Öffentlichkeit als Maler, Grafiker und Gestalter von Räumen und Objekten bekannt. Aufgrund seiner Ausbildung zum Tischler und der Absolvierung der Höheren Technischen Bundeslehranstalt in Linz, Abteilung Grafik-Design, war er nicht nur ein kreativer Künstler, sondern er verfügte auch über ein umfassendes handwerkliches Verständnis bei der Umsetzung seiner Kunstwerke.
Im Bereich der Raum- und Objektkunst sind es vor allem künstlerische Interventionen in der Euthanasie-Gedenkstätte Hartheim, die dieses Bestreben des Künstlers, Spuren der Aufarbeitung unserer Geschichte im öffentlichen Raum sichtbar zu machen, eindrucksvoll dokumentieren.
Herbert Friedl hat es aber auch verstanden, die Bildende Kunst als Medium für die Auseinandersetzung mit geistig-kulturellen, mit philosophischen Fragestellungen zu bedienen. Grafische Zyklen zu existentiellen Fragen des menschlichen Daseins finden sich daher ebenso in seinem Oeuvre wie unzählige Werke im Bereich sakraler Kunst, etwa der Meditationsraum im Linzer Priesterseminar.
Im Jahr 2005 wurde Herbert Friedl aufgrund seiner weitreichenden künstlerischen Verdienste, auch über die Landesgrenzen hinaus, der Professoren-Titel verliehen.
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