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Aktuelles demoskopisches Stimmungsbild der Oberösterreicherinnen

Präsentation einer Umfrage zum internationalen Frauentag am 8. März 2016

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Mit dem Internationalen Frauentag am 8. März wird weltweit von Frauenorganisationen auf die Stellung der Frauen in unserer Gesellschaft aufmerksam gemacht. Ins Leben gerufen wurde er rund um den Ersten Weltkrieg, wo Themen wie die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen das erste Mal eine große Rolle spielten.

Aktuelles demoskopisches Stimmungsbild
Im Auftrag von Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Thomas Stelzer hat IMAS International von 16. – 23. Februar 2016 400 Frauen in Oberösterreich befragt. Ziel dieser empirischen Untersuchung war es, aktuell zum internationalen Frauentag, das Stimmungsklima und Meinungsbild der Frauen in Oberösterreich zu unterschiedlichen Themen demoskopisch zu erheben. Fokus lag dabei neben der allgemeinen Lebenszufriedenheit, dem Selbstbild und der Wahrnehmung des Frauenreferats OÖ vor allem auf dem Sicherheitsempfinden in Oberösterreich.

Die Kernergebnisse:
Hohe Zufriedenheit mit der persönlichen Lebenssituation – Aufwärtstrend seit 2015

  • Die Frauen in Oberösterreich strahlen grundsätzlich Zufriedenheit mit ihrer aktuellen Lebenssituation aus: Rund zwei Drittel (64%) äußern sich hiermit äußerst zufrieden, ein weiteres Drittel (34%) ist zwar nicht vorbehaltslos, aber immerhin noch einigermaßen zufrieden mit dem Status Quo des eigenen Lebens. Nur eine absolute Minderheit von 2 Prozent der Befragten bekundet diesbezüglich explizite Unzufriedenheit.
  • Im Vergleich zu 2015 zeigt sich sogar ein leichter Aufwärtstrend in der Zufriedenheit mit der Lebenssituation.

Heutige Generation an jungen Frauen gilt als selbstbestimmter und freier als ihre Müttergeneration

  • Für mehr als vier Fünftel der Befragten (83%) steht fest: Die heutige Generation an jungen Frauen kann selbstbestimmter und freier handeln als dies bei ihrer Müttergeneration vor 20, 30 Jahren noch der Fall war. Dieser Eindruck deckt sich auch mit den Ergebnissen des letzten Befundes vor einem Jahr.

Eindruck von einem Wandel des Rollenbilds der Frau ist vorherrschend

  • Dementsprechend ist unter oberösterreichischen Frauen der Eindruck vorherrschend, dass sich das Rollenbild der Frauen in der Gesellschaft in den letzten 10 bis 15 Jahren einem Wandel unterzogen hat: Für knapp ein Fünftel der Befragten (18%) hat sich das Rollenbild sogar sehr stark und für weitere 45 Prozent einigermaßen stark verändert. Rund ein Drittel der oberösterreichischen Frauen (37%) ist gegenteiliger Ansicht.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt die größte Herausforderung für Frauen dar

  • Ein Aspekt scheint für die Frauen in Oberösterreich eine besonders große Herausforderung darzustellen: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf (27%). Eng damit im Zusammenhang stehend folgt der Job allgemein (19%). Auf einer weiteren Ebene werden die Familie an sich (11%), Krankheiten (11%) und die Kindererziehung (10%) als herausfordernd wahrgenommen.
  • Nimmt man nun die einzelnen Aspekte zu größeren Gruppen zusammen und formt daraus ein sogenanntes „Clustering“ wird eines deutlich: Beruf, Karriere und Weiterbildung werden hierbei von den Frauen am stärksten genannt. Erst auf einer weiteren Ebene werden Faktoren im Hinblick auf die Gesundheit und Pflege, Kindererziehung und Haushalt, die familiäre Situation sowie Gehalt und Pension als Herausforderungen genannt.

Anlaufstellen in Problemzeiten sind mehrheitlich bekannt

  • Knapp drei Fünftel der Frauen (57%) kennen eine offizielle Anlaufstelle, an die sie sich in schwierigen Situationen wenden können. Zwei Fünftel der Befragten sind derartige Einrichtungen jedoch nicht bekannt. Somit zeigt sich hier ein beinahe identes Bild wie im Frühling 2015.
  • Im Detail werden vor allem allgemeine Einrichtungen, wie Frauenhäuser, psychologische Beratungen, Gesundheitseinrichtungen oder Frauenberatungsstellen als Anlaufstellen in Notsituationen genannt.

Drei Fünftel der OÖ Frauen kennen das Frauenreferat, der “Girls Day” ist mehrheitlich bekannt

  • Drei Fünftel der Frauen in Oberösterreich (60%) haben schon einmal etwas vom Frauenreferat des Landes Oberösterreich gehört bzw. gelesen.
  • Vier Fünftel der Frauen kennen zumindest eine der abgefragten Initiativen des Frauenreferats OÖ. Dabei ist der “Girls Day” mehrheitlich bekannt (52%). Von “Frauen in den Aufsichtsrat” und dem “Alleinerzieherinnen Servicepaket” haben jeweils rund zwei Fünftel der Befragten schon einmal geöhrt bzw. gelesen. “KOMPASS” ist rund einem Viertel der Frauen ein Begriff.

Sicherheitsgefühl überwiegt, jedoch sind gewisse Zweifel spürbar

  • Rund drei Viertel der OÖ Frauen (73%) fühlen sich in Oberösterreich zumindest einigermaßen vor Verbrechen und Straftaten sicher. Im Detail zeigt sich jedoch, dass sich nur ein Viertel der Befragten sehr sicher fühlt, während 48 Prozent erste Vorbehalte zeigen und angeben, sich einigermaßen zu sicher fühlen. Ein Viertel der Befragten (27%) gibt jedoch zu Protokoll, sich nicht besonders bzw. gar nicht sicher zu fühlen.

Ein Anstieg an Kriminalität wird in unterschiedlichsten Bereichen vermutet, insbesondere bei Einbrüchen, Anpöbelungen, Diebstahl und körperlichen Übergriffen

  • Die weibliche Bevölkerung Oberösterreichs verspürt insgesamt eine ansteigende Kriminalität in unterschiedlichsten Bereichen. Nur Autoeinbrüche werden mehrheitlich seltener wahrgenommen, bei einem Raub scheint der Eindruck zu polarisieren. Ansonsten überwiegt jedoch deutlich der Eindruck, dass die Kriminalität eher zunimmt. Dies betrifft vor allem Einbrüche in das eigene Haus oder die Wohnung (76%), Anpöbelungen und Beleidigungen (71%), Diebstahl (70%) sowie körperliche Übergriffe und Gewalt (70%). Aber auch bei sexueller Belästigung (65%), Betrug (62%) und Sachbeschädigung (58%) wird mehrheitlich ein Aufwärtstrend vermutet.

Die Vorkommnisse zu Silvester sind flächendeckend bekannt und führten zu einem veränderten Sicherheitsgefühl

  • Die Vorkommnisse in deutschen Städten zu Silvester sind den Befragten beinahe flächendeckend über alle soziodemografischen Gruppen hinweg bekannt: 97 Prozent haben davon bereits gehört bzw. gelesen.
  • Diese führten auch mehrheitlich zu einem veränderten Sicherheitsempfinden: 56 Prozent der befragten Frauen gaben dem IMAS zu Protokoll, dass sich durch die Ereignisse in der Silvesternacht das Sicherheitsgefühl verändert hat. 41 Prozent äußern hierbei genau das Gegenteil. Auch größere Menschenmengen würden aufgrund der Vorkommnisse mehrheitlich, im Detail von 52 Prozent der Befragten, gemieden werden.

Werteschulungen für Zuwanderer, verstärkte Polizei bei Großveranstaltungen und stärkere Bürgerhilfe gelten als wichtigste Maßnahmen für eine verbesserte Sicherheit von Frauen

  • Die Frauen in Oberösterreich stimmen den unterschiedlichen abgefragten Maßnahmen insgesamt mehrheitlich voll und ganz zu. Vor allem Werteschulungen für Zuwanderer, mehr Polizei bei Großveranstaltungen, stärkere Hilfe der Bürger untereinander sowie mehr Polizei auf der Straße werden als wichtige Maßnahmen angesehen, um die Sicherheit von Frauen in Oberösterreich zu verbessern.

LH-Stv. Mag. Thomas Stelzer zu Umfrage:

„Die aktuelle Umfrage bestätigt, dass wir in Oberösterreich auf einem guten Weg sind. Trotzdem müssen wir konsequent die Rahmenbedingungen verbessern, etwa was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf betritt. Da werde ich nicht locker lassen. Darüber hinaus unterstützt das Frauenreferat Projekte die zur Sicherheit der Frauen beitragen. Die Vorkommnisse in deutschen Städten zu Silvester führten mehrheitlich zu einem veränderten Sicherheitsempfinden. Ich nehme die Sorgen und die Verunsicherung in der Bevölkerung sehr ernst. Es darf nicht sein, dass sich Frauen in Oberösterreich nicht mehr sicher fühlen. Wir erarbeiten gerade ein Konzept für Wertekurse für Flüchtlinge. Zentrale Inhalte dieser Kurse sind das bestehende Werteverständnis in Österreich mit der besonderen Berücksichtigung der Frauenrechte und der Gleichwertigkeit von Frau und Mann sowie das Frauenbild in Europa. Außerdem werden aufgrund der steigenden Nachfrage in Kooperation mit dem Frauenverein „autonomes Frauenzentrum“ Linz zusätzliche Kursangebote zur Selbstverteidigung und Selbstbehauptung angeboten.“

Serviceangebote des Frauenreferates des Landes OÖ:

Oberösterreich hat mit 26 Frauenvereinen und –beratungsstellen ein dichtes Beratungsnetz für Frauen in Karriere-, Sozial-, Familien- und Sicherheitsfragen. Hier findet Hilfe, Beratung und Unterstützung in kompetenter und unkomplizierter Form statt. Die Frauenvereine und –beratungsstellen sind wichtige regionale Kompetenzzentren und Netzwerke, um Mädchen und Frauen in der Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen bzw. in Krisenzeiten beratend beizustehen. Leider gibt es auch in Oberösterreich Frauen, die Gewalt ausgesetzt sind. Eine enge Kooperation mit der Polizei sowie die Beratungsstellen und Frauenhäuser in Oberösterreich sollen hier den Frauen Schutz bieten.

Informieren und servicieren
Um die breite Palette an Serviceangeboten und Förderprogramme des Frauenreferats des Landes OÖ noch bekannter zu machen wurde die Service-Nummer: 0732/7720-1 8888 eingerichtet. Darüber hinaus ist das Frauenreferat des Landes OÖ auch auf Facebook vertreten (www.facebook.com/frauenreferat-ooe). Alle Angebote des Frauenreferats des Landes OÖ sind außerdem online unter www.frauenreferat-ooe.at verfügbar.

KOMPASS – Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere
Die Forderung nach einen besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bringt auch für oö. Unternehmen große Herausforderungen. Gleichzeitig bedeuten familienfreundliche Rahmenbedingungen aber auch nachhaltige Wettbewerbsvorteile für Unternehmen.
KOMPASS, das Kompetenzzentrum für Karenz und Karriere, ist die erste Anlaufstelle rund um die Themen von Frauen in Arbeitsleben (Karenz- und Auszeitenmanagement, erfolgreicher Wiedereinstieg, Karriere). KOMPASS erarbeitet zukunftsgerichtete Lösungen gemeinsam mit Unternehmen wie z.B. die Einrichtung überbetrieblicher Kinderbetreuungsangebote.

Informations- und Bildungsangebote sowie spezielle Frauenförderprogramme
Angebote des OÖ. Frauenreferats wie der Lehrgang Frauen in Aufsichtsräten, Cross Mentoring, der OÖ Forscherinnen Award, Mentoring für Gemeinderätinnen oder der Politiklehrgang machen Frauen Mut und ermuntern sie dazu, ihr Leben gemäß den eigenen Wünschen, Fähigkeiten und Talenten zu gestalten und sich etwas zuzutrauen. Frauen sollen dazu ermutigt werden, über ihr eigenes Leben selbst zu bestimmen, sich nicht in Rollenbilder drängen zu lassen und ihr Selbstwertgefühl als eines der wichtigsten Gefühle in ihrem Leben anzuerkennen.

Entwicklung spezieller Serviceangebote für Alleinerzieher/innen
Alleinerziehende werden in Oberösterreich nicht alleine gelassen, sondern dürfen auf die breite Unterstützung durch die Politik und Gesellschaft vertrauen. Ein Service-Paket des Frauenreferats des Landes OÖ für Alleinerziehende bündelt alle Unterstützungsmaßnahmen wie z.B. den Ratgeber für Alleinerziehende, Beratungsangebote der OÖ Frauenberatungsstellen und Reise- und Urlaubsangebote, die speziell auf die Bedürfnisse von Alleinerziehenden abgestimmt sind

Die OÖ. Frauenpolitik hat in den vergangenen 5 Jahren jedoch nicht nur das Thema der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bearbeitet. In der Frauenpolitik ist es notwendig, auf aktuelle Bedürfnisse rasch zu reagieren. Die breit angelegte Informationsoffensive ‚Frauen und Geld‘ machte beispielsweise finanzielle Vorsorge speziell für Frauen zum Thema – eine Angelegenheit, die auf der persönlichen Prioritätenliste nicht immer ganz oben steht. Umso wichtiger ist es jedoch genau zu wissen, welche Auswirkungen persönliche Lebensentscheidungen auf die eigene finanzielle (Alters-)Vorsorge haben und welche Möglichkeiten es gibt.

Durch die Einrichtung des Wohn-Hilfefonds der HYPO Oberösterreich in Kooperation mit dem Frauenreferat des Landes OÖ ist es außerdem gelungen, eine unbürokratische Unterstützungsmöglichkeit für Frauen zu schaffen, wenn in finanziell schwierigen Phasen neue Wohnungslösungen gefunden werden müssen.

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