Anlässlich seines 150. Geburtstags am 29. Dezember erinnerte heute das Land Oberösterreich im Zuge einer Kranzniederlegung an das Wirken von Landeshauptmann Dr. Josef Schlegel.
Schlegel wurde in Schönlinde, Böhmen, in die Donaumonarchie hineingeboren und hat noch in der Monarchie sowohl dem oberösterreichischen Landesausschuss als auch dem Reichstag in Wien angehört. Er war Mitglied der provisorischen Nationalversammlung der Ersten Republik von 1918, und von 1927 bis 1934 Landeshauptmann von Oberösterreich. In der Zweiten Republik war Schlegel von 1947 bis 1953 Präsident des Rechnungshofes. Er war verheiratet und hatte sieben Kinder. Josef Schlegel starb am 27. April 1955 in Linz.
„Dr. Josef Schlegel war eine Persönlichkeit, die unser Land geprägt hat, und die gleichzeitig für die bewegte Geschichte unseres Landes im 20. Jahrhundert steht“, erinnerte Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer bei der heutigen Gedenkfeier am Barbarafriedhof in Linz. „Er gehört zu jenen Menschen, die das Fundament für jenes Oberösterreich geschaffen haben, auf dem wir heute stehen und auf dem wir unsere Zukunft weiterbauen. Josef Schlegel war ein Mann der Zusammenarbeit, des Ausgleichs, ein Mann, der Lösungen für die Menschen statt Konflikt mit den politisch Andersdenkenden gesucht hat.“
Von Landeshauptmann Josef Schlegel bleibt neben seinen vielen Verdiensten als Jurist und Politiker „vor allem die Lehre, dass Politik Kultur braucht, vor allem eine Kultur des vernünftigen Miteinanders“. Sein Geburtstag sei nicht nur ein Erinnerungstag, sondern auch Mahnung und Auftrag, aus der Vergangenheit die richtigen Lehren zu ziehen. „Das Beispiel, das uns Josef Schlegel vorgelebt hat, war für alle bisherigen Politikergenerationen nach 1945 ein Auftrag, so wie auch für uns und für künftige Generationen“, betonte LH Stelzer abschließend.